Afrikanische Waldelefanten laufen durch den Lekoli-Fluss in der Demokratischen Republik Kongo.

Regenwaldschutzgebiet Demokratische Republik Kongo plant "Grünen Korridor"

Stand: 22.01.2025 18:06 Uhr

Es soll das größte Tropenwaldschutzgebiet der Welt werden: Die Demokratische Republik Kongo will 108.000 Quadratkilometer Regenwald schützen und damit sowohl den Klimawandel bremsen als auch neue Arbeitsplätze schaffen.

Die Demokratische Republik Kongo will das nach eigenen Angaben größte Tropenwaldschutzgebiet der Welt schaffen. Präsident Félix Tshisekedi kündigte beim Weltwirtschaftsforum in Davos an, dass das Schutzgebiet rund 108.000 Quadratkilometer intakten Regenwald bewahren werde - das entspricht knapp der Fläche von Bulgarien.

Ein rund 2.800 Kilometer langer "Grüner Korridor" zwischen Kinshasa im Westen und Kivu im Osten soll die Nationalparks Virunga, Yangambi und Salonga verbinden und damit eine durchgehende Schutzzone bilden.

Ziel sei es, die einzigartige Biodiversität des Kongo-Beckens - darunter Berggorillas und Okapis - zu schützen, Arbeitsplätze zu schaffen und die Wirtschaft nachhaltig zu transformieren. "Das Scheitern, diese Wälder zu schützen, gefährdet die Zukunft unseres Planeten", warnte Tshisekedi.

Arbeitsplätze schaffen

Das Kongo-Becken, nach dem Amazonas das zweitgrößte Tropenwaldgebiet der Welt, bindet jährlich rund 1,5 Milliarden Tonnen Kohlendioxid und ist Lebensgrundlage für die mehr als 100 Millionen Einwohner des Landes. 

Präsident Tshisekedi betonte, dass die Initiative auch Frieden und Stabilität im konfliktreichen Osten des Landes fördern soll. Geplant seien mehr als 500.000 Arbeitsplätze, darunter 20.000 für ehemalige Kämpfer bewaffneter Gruppen. Mittels erneuerbarer Energien und nachhaltiger Landwirtschaft solle die Wirtschaft des Landes transformiert werden. Dies solle auch den illegalen Ressourcenabbau bekämpfen, der die Konflikte befeuert.

EU unterstützt Projekt

Die Europäische Union unterstützt das Projekt im Rahmen ihrer globalen Entwicklungsstrategie. EU-Kommissar Jozef Sikela kündigte an, zusätzliche 42 Millionen Euro an Fördermitteln bereitzustellen oder einzuwerben, die kurzfristig verdoppelt werden könnten.

Insgesamt mobilisiere die EU bereits Investitionen in Höhe von einer Milliarde Euro entlang des "Grünen Korridors". "Dieses Projekt wird nicht nur Naturressourcen bewahren, sondern auch wirtschaftlichen Wohlstand und Stabilität in der Region schaffen", sagte Sikela in Davos.