
Berichte über teures Geschenk Bekommt Trump eine neue Air Force One aus Katar?
Es wäre ein noch nie dagewesener Vorgang: US-Medien berichten, dass Katar dem US-Präsidenten ein neues Flugzeug schenken könnte. Die Demokraten sprechen von Bestechung und ausländischem Einfluss "mit extra viel Beinfreiheit".
US-Präsident Donald Trump könnte laut Berichten von US-Medien ein Flugzeug als Geschenk von Katar annehmen. Demnach plane das Königshaus des Emirats, Trump eine mindestens zehn Jahre alte Boeing 747-8 zu schenken, die dann als neue Air Force One eingesetzt werden könnte. Der Republikaner wollte schon in seiner ersten Amtszeit die zwei älteren Präsidenten-Maschinen ersetzen, bislang wurden die bestellten Flugzeuge aber nicht geliefert.
Die genauen Umstände einer möglichen Schenkung sind noch nicht klar: Trump schien die Berichte über seine Plattform Truth Social zu bestätigen, erwähnte Katar aber nicht. Die Tatsache, dass das Verteidigungsministerium, eine 747 geschenkt bekomme, um die alte Air Force One zu ersetzen, störe die "korrupten Demokraten", schrieb Trump.
Sie bestünden darauf, dass die USA das Flugzeug bezahlten. "Das kann doch jeder! Die Demokraten sind Verlierer von Weltklasse!!!" Er verteidigte das Vorhaben als "transparente Transaktion".
Katar gibt sich zurückhaltend
Es wäre eines der wertvollsten Geschenke, das die US-Regierung je erhalten hat. Nach Trumps Ausscheiden aus dem Amt soll die Maschine den Berichten zufolge seiner Präsidentenstiftung gespendet werden. Eine Boeing 747-8 kostet im Neuzustand laut Listenpreis von 2019 mehr als 400 Millionen US-Dollar (355 Millionen Euro).
Der US-Präsident will von Dienstag bis Donnerstag nach Saudi-Arabien, Katar und in die Vereinigten Arabischen Emirate reisen. Das geplante Geschenk könnte während dieser Reise verkündet werden.
Die "mögliche Übergabe eines Flugzeugs zur vorübergehenden Nutzung als Air Force One" werde derzeit zwischen dem katarischen Verteidigungsministerium und dem US-Verteidigungsministerium "geprüft", teilte Katars Medienattaché in Washington, Ali Al-Ansari, mit. Er unterstrich, dass noch keine Entscheidung getroffen worden sei. Katar nannte die Medienberichte deswegen "nicht zutreffend".
Debatte um Rechtmäßigkeit und ethische Fragen
Der Plan würde rechtliche und ethische Fragen aufwerfen. Die US-Verfassung verbietet es Regierungsvertretern, "irgendein Geschenk, eine Vergütung, einen Dienst, Titel oder sonst irgendetwas von einem König, Prinzen oder ausländischen Staat" ohne Zustimmung des US-Kongresses anzunehmen. Grundlage ist ein Anti-Korruptions-Gesetz.
Die Demokraten erklärten, der Vorgang sei ein Beweis dafür, dass Trump das Weiße Haus für persönliche finanzielle Vorteile nutze. "Nichts steht so sehr für 'America First' wie die Air Force One, präsentiert von Katar", schrieb der demokratische Senatsführer Chuck Schumer sarkastisch auf X. "Das ist nicht nur Bestechung, sondern erstklassiger ausländischer Einfluss mit extra viel Beinfreiheit."
Nach Auffassung des Weißen Hauses und des US-Justizministeriums sei das Geschenk legal und falle nicht unter "Bestechung", da es nicht als Gegenleistung für einen bestimmten Gefallen oder eine bestimmte Handlung gegeben werde, berichtete ABC unter Berufung auf Regierungskreise.
Die Trump politisch nahestehende Aktivistin Laura Loomer nannte die mögliche Annahme des Flugzeugs aus Katar einen "Schandfleck" für die US-Regierung. "Wir können kein 400-Millionen-Dollar-'Geschenk' von Dschihadisten in Anzügen akzeptieren", schrieb sie auf X.
Trump hat schon neue Boeings bestellt
Die beiden aktuellen Präsidentenflugzeuge sind seit den 1990er Jahren im Einsatz. Es handelt sich um zwei umgebaute Flugzeuge vom Typ Boeing 747-200B. Als fliegendes Büro sind eine Maschine und ein ähnlich konfigurierter Ersatzflieger speziell auf die Bedürfnisse des US-Präsidenten zugeschnitten. Sie haben modernste Kommunikationstechnologie und Anti-Raketen-Vorrichtungen und können in der Luft betankt werden.
Trump hatte in seiner ersten Amtszeit zwei neue Maschinen bei Boeing bestellt. Das Unternehmen hatte 2018 zugesagt, bis Ende 2024 zwei Flugzeuge des Typs 747-8 für 3,9 Milliarden Dollar (rund 3,8 Milliarden Euro) zu liefern, doch wegen Problemen musste die Auslieferung auf 2027 und 2028 verschoben werden.