Donald Trump hebt während einer Rede einen Zeigefinger.

USA Trump schließt Trans-Athletinnen vom Frauensport aus

Stand: 06.02.2025 10:56 Uhr

Per Dekret will US-Präsident Trump Transmenschen die Teilnahme am Frauensport verbieten. Auch zu den Olympischen Spielen 2028 sollen seinem Willen nach keine Trans-Athletinnen zugelassen werden.

Mit der Unterzeichnung eines Dekrets hat US-Präsident Donald Trump Transmenschen die Teilnahme an Mädchen- und Frauensport verboten. Einrichtungen, die Trans-Mädchen und -Frauen in Sportteams aufnehmen, drohen Einschränkungen.

Die von Trump unterzeichnete Anordnung trägt den Titel "Männer aus dem Frauensport heraushalten". Der Republikaner betonte, mit dieser Exekutivanordnung sei "der Krieg gegen den Frauensport beendet". "Von nun an wird Frauensport nur noch für Frauen sein", so Trump. Bei der Unterzeichnung des Dekrets war der Präsident umringt von Dutzenden applaudierenden Sportlerinnen aller Altersklassen.

Laut der Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, sieht der Beschluss sofortige Maßnahmen vor. Die richten sich demnach etwa gegen Schulen und Sportverbände, die keine Sportprogramme und Umkleidekabinen ausschließlich für Mädchen und Frauen zur Verfügung stellen oder Transgender-Athletinnen erlauben, bei Wettkämpfen anzutreten. Den Einrichtungen, die gegen das Verbot verstoßen, können laut Dekret Bundesmittel gestrichen werden.

Mehrere Maßnahmen

Der Zeitpunkt des Dekrets fiel mit dem Nationalen Tag für Mädchen und Frauen im Sport zusammen und ist die jüngste einer Reihe von Maßnahmen der Trump-Regierung, die auf Transgender-Personen abzielen. Bereits im Wahlkampf sprach Trump davon, den "Transgender-Irrsinn" beenden zu wollen.

Unter anderem wurde bereits festgelegt, dass die Politik der Vereinigten Staaten künftig davon ausgeht, dass es nur zwei Geschlechter gibt - männlich und weiblich. Zudem hat Trump Bundesbehörden angewiesen, alle Büros für Diversität und Inklusion innerhalb von 60 Tagen zu schließen, soweit dies gesetzlich zulässig ist. Mitarbeiter wurden in bezahlten Urlaub geschickt, Internetseiten zu Diversitäts- und Gleichberechtigungsprogrammen abgeschaltet. Und wie bereits in seiner ersten Amtszeit will Trump Transmenschen aus dem US-Militär ausschließen. 

Scharfe Kritik vom Deutschen Hochschulsportverband

Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) kritisierte Trumps jüngsten Beschluss zum Verbot für Transmenschen im Frauensport. "Hochschulsport soll allen Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Identität die Möglichkeit zur sportlichen Teilhabe bieten", sagte der Vorstandsvorsitzende Jörg Förster der Nachrichtenagentur dpa.

Ein Ausschluss von Transpersonen führe zu Stigmatisierung und Marginalisierung und stehe "im Widerspruch zu den Werten von Fairness, Inklusion und Respekt, die den Sport auszeichnen", mahnte er. Der Hochschulsportverband bekenne sich im Einklang mit der "Agenda 2030" der Vereinten Nationen zu den Prinzipien von Vielfalt, Gleichberechtigung und nachhaltiger Entwicklung. 

Von Olympischen Spielen ausgeschlossen

Trump richtet seinen Blick auch auf die Olympischen Spiele, die 2028 in Los Angeles veranstaltet werden sollen. Seine Regierung werde allen Transmenschen die Teilnahme an den Wettkämpfen verwehren, kündigte der Präsident an.

"In Los Angeles 2028 wird meine Regierung nicht tatenlos zusehen, wie Männer weibliche Athleten schlagen", sagte Trump. Zu diesem Zweck werde seine Regierung "alle Visaanträge von Männern ablehnen, die versuchen, betrügerisch in die USA einzureisen, indem sie sich als weibliche Athleten ausweisen". Er werde seiner Heimatschutzministerin Kristi Noem entsprechende Anweisungen erteilen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 06. Februar 2025 um 11:00 Uhr.