
Nach Übung in Litauen Drei vermisste US-Soldaten tot aufgefunden
Tagelang wurde in Litauen nach vier vermissten US-Soldaten gesucht - zuletzt war ihr metertief im Schlamm versunkener Panzer geborgen worden. Nun bestätigte die US-Armee den Tod dreier Soldaten. Die Suche nach dem vierten dauere an.
Nach tagelanger Suche sind drei von vier in Litauen vermissten US-Soldaten tot aufgefunden worden. Die Suche nach dem vierten Soldaten auf dem Truppenübungsgelände Pabrade gehe weiter, teilte die US-Armee mit. Die amerikanischen Streitkräfte und die litauischen Behörden leiteten zudem Ermittlungen zur Unglücksursache ein.
Zuvor war es Rettungskräften gelungen, das tonnenschwere Militärfahrzeug der Vermissten aus einem Sumpf zu bergen. Die vier Soldaten waren seit vergangenem Dienstag nicht mehr auffindbar. Nach US-Angaben hatten sie an dem Tag ein taktisches Training durchgeführt.
"Trauriger Tag für ganz Litauen"
Litauens Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene sprach nun von einem "schmerzlichen Verlust" und einem "sehr traurigen Tag für ganz Litauen". "Wir können Ihnen versichern, dass wir nicht ruhen werden, bis wir den letzten vermissten Soldaten gefunden haben", schrieb sie auf der Plattform X.
Auch Staatspräsident Gitanas Nauseda und Außenminister Kestutis Budrys bekundeten ihre Anteilnahme und sprachen den Angehörigen der Soldaten ihr Beileid aus.
Sumpfiges Areal trockengelegt
Als die Soldaten am Dienstag nicht von der Übung zurückgekommen waren, starteten das litauische Militär und die Polizei gemeinsam mit dem US-Militär eine Suchaktion. Hunderte Soldaten und Rettungskräfte beteiligten sich an dem Einsatz. Dieser führte schließlich zur Ortung des "M88 Hercules"-Bergepanzers in einem Gewässer auf dem Übungsplatz.
Um an den fast fünf Meter tief und unterhalb der Wasserlinie versunkenen Panzer heranzukommen, hatten Helfer das sumpfige Areal an der Stelle trockengelegt. Tagelang pumpten sie Wasser und Schlamm ab, nachdem zuvor der sumpfartige Boden um den Bergungsort mit aufgeschüttetem Kies und Sand stabilisiert worden war. Nach der Bergung des knapp 70 Tonnen schwere Fahrzeugs in der Nacht zum Montag hatten litauische Behörden zunächst keine Angaben dazu gemacht, ob auch Insassen gefunden wurden.
Pabrade liegt an der NATO-Ostflanke unweit der Grenze zu Belarus. Die Anteilnahme in Litauen ist hoch: In der Kathedrale von Vilnius hatte es am Sonntag ein gemeinsames Gebet für die vermissten Soldaten gegeben. An dem öffentlichen Gottesdienst nahmen auch Soldaten der Bundeswehr teil, die in dem Baltenstaat stationiert sind.