Feuerwerk über dem Camp von Natürschützen und Indianern, die gegen den Bau eine Öl-Pipeline protestieren

Nach heftigen Protesten Doch neue Route für Pipeline?

Stand: 05.12.2016 03:53 Uhr

Monatelang haben Indianer und Naturschützer gegen den Bau einer Öl-Pipeline in North Dakota demonstriert. Sie hatten mit ihren Protesten offenbar Erfolg - das Ingenieur-Korps der US-Army, dem das Land gehört, kündigte an, einen alternativen Routenverlauf prüfen zu lassen.

Der Bau der umstrittenen Pipeline in North Dakota liegt vorerst auf Eis. Nach monatelangen Protesten könnte außerdem ihr Verlauf nun möglicherweise tatsächlich geändert werden. Zu der Route entlang eines Indianerreservats sollten Alternativen geprüft werden, teilte das United States Army Corps of Engineers, der Ingenieurkorps der Armee, mit, dem das Land gehört.

Seit Monaten demonstrieren Tausende in einem Lager nahe der Baustelle in North Dakota gegen die 3,8 Milliarden Dollar teure Pipeline. Auch in sozialen Medien hatten sich heftige Proteste formiert. Die Gegner argumentieren, dass das Trinkwasser in der Region verschmutzt werden könnte und heilige Stätten eines örtlichen Stammes der Sioux in Gefahr gebracht würden.

Freudentänze bei Gegnern der Pipeline

In ersten Stellungnahmen reagierten Indianer und Umweltschützer begeistert. Videos auf Facebook aus einem Camp vor Ort zeigten Freudentänze. Auf Fotos ist Feuerwerk über dem Camp zu sehen. Dave Archambault II, Chef der Standing Rock Sioux, erklärte, sein Stamm und alle Indianer würden der Regierung von Präsident Barack Obama auf ewig dankbar sein. Der Lauf der Geschichte sei korrigiert worden.

Jubelnde Gegner der Öl-Pipeline in North Dakota

Gegner der Pipeline feiern den angekündigten Stopp des Bauprojekts.

Die Pipeline soll Öl von den Tausenden Frackingbohrstellen im Norden North Dakotas in den Bundesstaat Illinois transportieren. Die Röhre soll insgesamt fast 1900 Kilometer lang sein. Sie ist bis auf das fehlende Stück unter dem Lake Oahe, dessen Bau von der Army jetzt angehalten wurde, fertig. Das Unternehmen, das die Pipeline baut, Energy Transfer Partners, lehnt eine andere Routenführung ab. Die angekündigte Blockade durch das Ingenieurkorps kommentierte die Firma zunächst nicht.

Auch der künftige US-Präsident Donald Trump hat als Unternehmer kräftig in die Betreiberfirma und eine Holding (Phillips 66) investiert. Nach der Wahl sagte Trump, er sei für eine Fertigstellung des Projekts. Sein Team verbreitete, dies liege im Interesse aller Amerikaner.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 05. Dezember 2016 um 05:50 Uhr