Nach Annullierung der Präsidentschaftswahl Zehntausende demonstrieren für Georgescu
Im Dezember erklärte das Verfassungsgericht die Präsidentenwahl in Rumänien für ungültig. Nun gingen Zehntausende für den rechtsextremen Kandidaten Georgescu auf die Straße - und forderten das Gericht auf, die Annullierung zurückzunehmen.
Zehntausende Menschen haben in der rumänischen Hauptstadt Bukarest für den rechtsextremen und prorussischen Präsidentschaftskandidaten Calin Georgescu demonstriert. Die Teilnehmer zogen durch das Zentrum und forderten unter anderem den Rücktritt des amtierenden Präsidenten Klaus Iohannis.
Außerdem verlangten die Demonstranten, dass das Verfassungsgericht seine Entscheidung rückgängig macht, mit der es die erste Runde der Wahl Ende November für ungültig erklärt und eine Neuaustragung der Wahl angeordnet hatte. Zu der Kundgebung aufgerufen hatte die rechtsextreme Partei AUR.
Überraschend den ersten Platz errungen
Georgescu hatte im damaligen ersten Wahlgang völlig überraschend den ersten Platz errungen. Das Verfassungsgericht begründete die Annullierung der Wahl damit, dass der gesamte Wahlprozess irregulär verlaufen sei.
Unter anderem seien die Wähler durch eine gesetzwidrige bevorzugte Behandlung eines Kandidaten in sozialen Medien manipuliert worden, argumentierte das Gericht.
Früher Mitglied der AUR
Georgescu war früher Mitglied der extrem rechten AUR, trat aber im Streit aus. Er vertritt prorussische Positionen, will die Unterstützung der Ukraine durch das NATO-Land Rumänien beenden, verbreitet Verschwörungstheorien und glorifiziert die als "Legionäre" bekannten rumänischen Faschisten aus der Zeit vor 1945. Die neue Präsidentenwahl soll am 4. Mai stattfinden. Eine mögliche Stichwahl ist für den 18. Mai geplant.