Blick in die zerstörte Turbinenhalle eines Wärmekraftwerks an einem ungenannten Ort in der Ukraine.

Telefonat mit Trump Putin zu Pause bei Angriffen auf Energieanlagen bereit

Stand: 18.03.2025 20:03 Uhr

US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin haben keine allgemeine Waffenruhe im russischen Krieg gegen die Ukraine vereinbart. Allerdings sollen die Angriffe auf Energieinfrastruktur für 30 Tage eingestellt werden - wenn Kiew zustimmt.

US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin haben sich nach US-Angaben darauf geeinigt, eine Pause der Angriffe auf Energie- und Infrastrukturziele im russischen Angriffskrieg anzustreben. Voraussetzung ist, dass die Ukraine das auch tut. Die Vereinbarung ist laut Weißem Haus ein erster Schritt in einer "Bewegung zum Frieden".

Es seien außerdem Verhandlungen über eine Waffenruhe im Schwarzen Meer geplant, die schließlich in einer vollständigen Einstellung der Kampfhandlungen münden solle.

Kreml: Militär entsprechend angewiesen

Nach Kreml-Angaben gab Putin seinem Militär den Befehl zu einem Stopp der Angriffe auf ukrainische Energieanlagen. Unklar ist aber, ab wann dieser gelten soll. Aus der Ukraine gab es dazu keine Reaktion.

Putin kündigte an, dass Russland und die Ukraine am Mittwoch je 175 Kriegsgefangene austauschen wollten. Außerdem entlasse Moskau 23 schwer verletzte ukrainische Soldaten in die Heimat. Zu diesem Aspekt äußerte sich das Weiße Haus bislang nicht.

Andreas Heinemann-Grüder, Politikwissenschaftler Universität Bonn, zum Telefonat zwischen Trump und Putin

tagesschau24, 18.03.2025 19:00 Uhr

Putin will Ende der US-Hilfen für Ukraine

Nach Angaben des Kreml forderte Putin in dem Telefonat ein Ende der militärischen und geheimdienstlichen Unterstützung der Ukraine durch die USA und deren Verbündete. Dann würden die Feindseligkeiten beendet.

Das Weiße Haus drängt auf eine 30-tägige Waffenruhe - mit dem Ziel, den zermürbenden Krieg zu beenden. Trump hatte vor dem Gespräch gesagt, er wolle mit Putin über Gebiete und Kraftwerke sprechen, die während des dreijährigen Krieges beschlagnahmt worden seien.

Selenskyj unterstützt Vorschlag

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj befürwortet einen befristeten Stopp der Angriffe auf die Energieversorgung. Er hoffe zudem, mit Trump über dessen Telefonat mit Putin sprechen zu können.

"Ich denke, es wird richtig sein, dass wir ein Gespräch mit Präsident Trump führen und im Detail erfahren, was die Russen den Amerikanern angeboten haben oder was die Amerikaner den Russen angeboten haben", so Selenskyj zu Reportern. Zu Putins Forderung, die USA sollten die Hilfen für die Ukraine einstellen, sagte Selenskyj, Moskau wolle die Ukraine damit schwächen.

S. Schmidt, ARD Washington/I. Ruck, ARD Moskau/V. Golod, ARD Kiew, zum Gespräch zwischen Trump und Putin

tagesthemen, 18.03.2025 22:20 Uhr

Scholz fordert weitere Schritte

Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte die geplante Waffenruhe für Angriffe auf die Energieinfrastruktur in der Ukraine als "ersten wichtigen Schritt" auf dem Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine. Das gelte auch für die Vorbereitungen für eine Waffenruhe auf See, sagte Scholz nach einem Gespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Berlin. "Der nächste Schritt muss ein vollständiger Waffenstillstand für die Ukraine sein und das möglichst schnell."

"Das Ziel aller Bemühungen muss ein gerechter und dauerhafter Frieden für die Ukraine sein", sagte Scholz. Es dürfe keine Entscheidung über die Köpfe der Ukraine hinweg geben.

Ähnliche Töne von Macron

Auch Macron betonte, erste Schritte würden unternommen, aber das Ziel müsse das Gleiche bleiben: "Eine messbare und überprüfbare, vollständig respektierte Waffenruhe zu haben, detaillierte und vollständige Friedensgespräche anzustoßen, die es ermöglichen, einen soliden und dauerhaften Frieden zu haben und die Garantien, die damit einhergehen."

Der französische Präsident mahnte: "Selbstverständlich ist dies nicht denkbar, ohne dass die Ukrainer mit am Tisch sind."