Im Alter von 84 Jahren SPD-Sozialpolitiker Rudolf Dreßler ist tot
Der SPD-Politiker Rudolf Dreßler ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Über zwei Jahrzehnte prägte er die Partei und setzte sich für Arbeitnehmerrechte ein. Auch nach seinem Rückzug blieb Dreßler ein scharfer Kritiker seiner Partei.
Der SPD-Politiker und deutsche Botschafter in Israel, Rudolf Dreßler, ist tot. Dreßler sei am Mittwoch im Alter von 84 Jahren gestorben, teilte die nordrhein-westfälische SPD mit. Der langjährige Sozialpolitiker gehörte 20 Jahre dem Bundestag an, davon 13 Jahre als stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.
Die Landesvorsitzenden der NRW-SPD, Achim Post und Sarah Philipp, würdigten Dreßler als engagierten Sozialpolitiker, Kämpfer für die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie als einen "hochgeschätzten, meinungsstarken und tatkräftigen Genossen".
Botschafter in Israel
Dreßler wurde am 17. November 1940 in Wuppertal geboren. Nach einer Ausbildung zum Schriftsetzer arbeitete er bei mehreren Zeitungen. Seit 1969 war er Parteimitglied und führte 16 Jahre lang die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen der SPD.
"Als streitbarer und durchsetzungsstarker Vertreter der Interessen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern hinterließ Rudolf Dreßler bleibende Spuren in der SPD", erklärten Post und Philipp.
Von 2000 bis 2005 war Dreßler deutscher Botschafter in Israel. Während dieser Zeit prägte er die Formulierung, dass die Sicherheit Israels Teil der deutschen Staatsräson sei. Diese Worte schrieb er 2005 in einem Beitrag für die Bundeszentrale für politische Bildung. Später griff die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel diesen Grundsatz in einer Rede vor dem israelischen Parlament auf.
Kritik an Militärhilfen für die Ukraine
Auch nach seiner Zeit als Politiker und Diplomat kritisierte Dreßler immer wieder die SPD. So warf er seiner Partei in einem Interview im Jahr 2009 vor, zentrale Themen wie die Gesellschafts- und Sozialpolitik aufgegeben zu haben.
Im Februar 2023 gehörte Dreßler zu den Erstunterzeichnern einer von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierten Petition, die zum Waffenstillstand und zu keiner weiteren militärischen Unterstützung für die Ukraine im Zuge des russischen Überfalls auf das Land aufruft.