Baden-Württemberg Freiburger Tierheim drei Wochen nach dem Feuer: Schaden in Millionenhöhe
Auch drei Wochen nach dem schweren Brand im Freiburger Tierheim dauern die Aufräumarbeiten noch an. Viele Räume bleiben unbenutzbar. Wie es jetzt weitergeht.
In einem Freiburger Tierheim hat es am Neujahrsmorgen einen schweren Brand gegeben. Auch drei Wochen später bedeckt noch eine Schicht aus Ruß die Böden der vom Brand betroffenen Räume. Der Rauchgeruch liegt noch immer in der Luft. "Wir sollen aus gesundheitlichen Gründen diese Gebäudeteile möglichst nicht mehr betreten", erzählt Tierpflegerin Lisa Meseberg.
Betroffen sind die Futterküche, das Vogelgehege und die Büroräume. Ebenfalls schwer beschädigt wurde die Decke im Flur. Sie ist durch das Feuer eingebrochen. Die gute Nachricht: Alle Tiere, die das Feuer überlebt haben, seien vom Tierarzt untersucht worden und hätten sich inzwischen vom Schock erholt, sagt Lisa Meseberg.
Der Boden der Futterküche ist mit Ruß bedeckt. Seit dem Brand am Neujahrsmorgen kann sie nicht mehr genuzt werden.
Alltag kehrt zurück, doch der Schock sitzt tief
In den Gebäudeteilen, die vom Brand verschont wurden, läuft der Betrieb weiter. "Wir grooven uns alle hier jetzt so ein bisschen ein", erzählt Tierpflegerin Lisa Meseberg. Doch der Schock sitzt tief. Die junge Mitarbeiterin erinnert sich noch gut an den Moment, als sie mit ihren Kollegen vor dem brennenden Gebäude stand - voller Sorge um die Tiere. "Da bin ich natürlich in Tränen ausgebrochen", erzählt Lisa Meseberg. Inzwischen sei wieder etwas Alltag im Tierheim eingekehrt. Die große Unterstützung der vielen Helferinnen und Helfer erleichtere es, zurück in die gewohnte Routine zu finden.
Tierpflegerin Lisa Meseberg über die Situation im Gebäude und den Alltag nach dem Brand:
Freiburger Tierheim überwältigt von vielen Spenden
Seit dem Schicksalsschlag erhält das Tierheim viel Unterstützung aus der Region. Viele freiwillige Helferinnen und Helfer kommen vorbei und packen bei den Aufräumarbeiten mit an. Jede Menge Tiernahrung, Futterschalen und Geldspenden werden vorbeigebracht. Die Spendenbox vor dem Tierheim muss mehrmals täglich geleert werden. Doch nicht nur an die Vierbeiner denken die Spenderinnen und Spender. Auch für die Mitarbeitenden des Tierheims gibt es ab und zu Kuchen und Pralinen.
Neben Privatpersonen helfen auch Tierschutzvereine und Tierärzte aus ganz Deutschland. Inzwischen sei bereits eine sechsstellige Spendensumme zusammengekommen, so Thomas Bierer, Vorstand des Tierschutzvereins Freiburg. "Das war schon enorm zu sehen, was da an Hilfsbereitschaft und Solidarität entstanden ist", sagt er.
Thomas Bierer, Vorstand des Tierschutzvereins Freiburg, erzählt von der Hilfsbereitschaft nach dem Brand:
Einige Tiere starben beim Brand im Tierheim
Bei dem Brand am Neujahrsmorgen waren 40 Vögel und 10 Igel verendet. Im Vogelhaus hatten nur 3 Wellensittiche überlebt. Diese sind inzwischen in einen anderen Raum umgezogen, denn ihr altes Gehege ist vom Ruß schwarz gefärbt und die Scheibe gesprungen. Auch die Boxen der verendeten Igel sind verkohlt. Sie stehen noch vor dem Gebäude neben vielen weiteren Gegenständen, die dem Brand zum Opfer gefallen sind.
Viele Räume durch Feuer zerstört
Vorübergehend wurden mehrere Container vor dem Tierheim aufgestellt. Als provisorische Büroräume und um darin das Tierfutter zu lagern. Auch zwei große Wassertanks wurden vor dem Tierheim aufgebaut. Seit dem Brand gibt es keine Wasserversorgung mehr. Der Schaden, den das Feuer verursacht hat, ist groß. Laut Tierheimleiter Marco Marsovszky liegt er in Millionenhöhe. Die Aufräumarbeiten seien noch lange nicht beendet.
Brandursache weiterhin unklar
Laut Polizei ist noch immer unklar, warum das Feuer am Neujahrmorgen ausgebrochen ist. Die Gutachten zur Brandursache stehen noch aus. Silvesterraketen als Brandursache schließt die Polizei aber schon mal aus.