Polizei-Fahrzeuge in Göppingen vor einer Razzia bezüglich der Schuss-Serie im Großraum Stuttgart

Baden-Württemberg Schuss-Serie Stuttgart: LKA durchsucht Gaststätten in Göppingen

Stand: 24.01.2025 10:52 Uhr

In Göppingen haben Ermittler rund um die sogenannte Schuss-Serie im Raum Stuttgart Waffen und Drogen entdeckt. Bei den Durchsuchungen wurden auch zwei Verdächtige festgenommen.

Ermittelnde des Landeskriminalamts Baden-Württemberg (LKA) haben am Donnerstagabend mehrere Gaststätten in der Göppinger Innenstadt durchsucht. Hintergrund sind die Ermittlungen zu zwei rivalisierenden gewalttätigen Gruppierungen im Großraum Stuttgart.

Ermittlungen zu Schuss-Serie: Fund von Drogen und Waffen

Die Beamten haben laut LKA, Staatsanwaltschaft und Polizei unter anderem illegale Betäubungsmittel, Messer, mutmaßlich gefälschte Papiere und ein mit scharfer Munition gefülltes Magazin sichergestellt. Außerdem seien auch Handys gefunden worden, die nun ausgewertet werden. Bei den Durchsuchungen wurde den Angaben nach die Identität der Gäste überprüft.

Wie man auf die Gaststätten im Bereich des Busbahnhofs kam, wollte die Sprecherin nicht sagen. Der Einsatz hatte den Angaben nach am frühen Abend begonnen. Kurz vor 22 Uhr teilte das LKA auf der Social-Media-Plattform X mit, die Maßnahmen seien nun abgeschlossen.

Social-Media-Beitrag auf Twitter:

Am Vortag: Zwei Verdächtige festgenommen

Wie LKA, Staatsanwaltschaft und Polizei weiter mitteilen, haben Spezialeinheiten der Polizei bereits am Mittwoch zwei Tatverdächtige festgenommen. Gegen beide Männer lag bereits ein Haftbefehl vor, sie seien Teil einer der beiden Gruppierungen. Ein 24-jähriger Verdächtiger soll mutmaßlich an einem Raub im Februar 2024 beteiligt gewesen sein und mit Rauschgift handeln. In seiner Wohnung fanden die Beamten eine größere Menge Kokain und eine Waffe. Dem zweiten, 30-jährigen Verdächtigen wird vorgeworfen, gegen das Waffenschutzgesetz verstoßen zu haben. In seiner Wohnung wurden zudem gefälschte Ausweispapiere sichergestellt. Beide Männer befinden sich nun in Untersuchungshaft.

LKA: Lage hat sich beruhigt

Seit mehr als zwei Jahren sorgen Auseinandersetzungen zwischen zwei rivalisierenden kriminellen Gruppierungen im Großraum Stuttgart für Schlagzeilen. Immer wieder fielen Schüsse, in Altbach (Kreis Esslingen) warf ein mittlerweile zu zwölf Jahren Haft verurteilter 24-Jähriger im Sommer 2023 eine Handgranate auf eine Trauerfeier.

Mittlerweile soll sich die Situation beruhigt haben. Hoher Fahndungsdruck der Polizei, Festnahmen führender Köpfe und hohe Haftstrafen führte LKA-Präsident Andreas Stenger im November gegenüber dem SWR als Gründe für die Entwicklung an: "Die Summe dieser Maßnahmen führt dazu, dass es einfach ruhiger geworden ist." Nach einer früheren Schätzung des Landeskriminalamts sollen den Gruppen mehr als 500 junge Menschen angehören.

Sendung am Fr., 24.1.2025 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4

Mehr zur Schuss-Serie im Raum Stuttgart