Hohe Kosten für Plätze in Pflegeeinrichtungen: Warum sind die Preise in BW und RLP noch teurer als im Bundesdurchschnitt?

Baden-Württemberg Rheinland-Pfalz Teure Pflegeheime: Menschen in BW und RLP zahlen mehr als der Bundesdurchschnitt

Stand: 22.01.2025 12:46 Uhr

Ein Platz im Pflegeheim ist teuer. Die Eigenbeteiligung ist mit Jahresbeginn nochmal gestiegen. In BW und RLP ist es außerdem noch teurer als im bundesweiten Durchschnitt.

Zum Jahresbeginn ist die Eigenbeteiligung für einen Platz im Pflegeheim noch einmal gestiegen. Ein Platz in einem Pflegeheim koste nun im Schnitt 2.424 Euro, erklärt die Journalistin und Autorin Peggy Elfmann im Gespräch mit SWR Aktuell. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit den Themen Pflege, Gesellschaft und Gesundheit.

Vergleich der Pflegekosten: BW und RLP teurer als der Durchschnitt

Elfmann analysiert, dass die Eigenbeteiligung an den Pflegekosten für einen Heimplatz allein in den vergangenen fünf Jahren enorm gestiegen ist - damals mussten die Bewohnerinnen und Bewohner noch 1.959 Euro aus eigener Tasche zahlen.

Wer in Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz lebt und möglicherweise in eine Pflegeeinrichtung muss, der zahlt sogar noch mehr als der bundesweite Durchschnitt. In Baden-Württemberg müsse man im Mittel 2.628 Euro pro Pflegeplatz zahlen - in Rheinland-Pfalz 2.553 Euro, sagt Elfmann. Eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab im Juli 2024 sogar eine Eigenbeteiligung von 3.180 Euro im ersten Jahr in Baden-Württemberg. Nur in Nordrhein-Westfalen zahlt man der Auswertung nach noch mehr.

Das sind die Gründe für die höhere Eigenbeteiligung in Pflegeheimen

Diese Erhöhungen der Eigenbeteiligung basierten auf verschiedene Faktoren, so Elfmann. Vor allem Unterkunft und Verpflegung seien seit 2020 von 710 Euro auf 965 Euro gestiegen: "Das ist eine hohe Belastung für die Pflegeheime, die sie an die Bewohnerinnen und Bewohner weitergeben müssen."

Pflegekosten: Konkrete Ansätze für Verbesserungen

Elfmann kritisiert, dass die Probleme in der Pflege im aktuellen Bundestagswahlkampf nicht vorkommen. "Es braucht nicht nur so ein paar Reformen, sondern grundlegende Veränderungen", erklärt sie. Dazu gehörten auch Maßnahmen, die dazu führen, dass insgesamt weniger Menschen einen Platz in einem Pflegeheim benötigen.

Die Pflegeheime würden auch entlastet, wenn sich die Bundesländer an den Investitionskosten der Einrichtungen beteiligten, so Elfmann. Außerdem könne auch eine Förderung von genossenschaftlichen oder gemeinnützigen Pflegeheimen eine Änderung bringen. Solche Einrichtungen müssten keinen Gewinn erzielen.

Sendung am Mi., 22.1.2025 6:00 Uhr, SWR Aktuell am Morgen, SWR Aktuell

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