
Baden-Württemberg BW erreicht Klimaziele nicht: Verbände wollen Sofortprogramm von Grün-Schwarz
Fridays for Future, BUND und weitere Verbände fordern von der grün-schwarzen Landesregierung, den Klimaschutz in BW voranzutreiben - Nachholbedarf gibt es bei Verkehr und Energie.
Ein Bündnis von mehr als 30 Verbänden hat von der grün-schwarzen Landesregierung ein Klimasofortprogramm gefordert. Beteiligt sind unter anderem Fridays for Future, BUND Baden-Württemberg sowie der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband. Sie befürchten, dass Baden-Württemberg seine Klimaziele deutlich verfehlt.
"Es muss konkrete Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen in den verschiedenen Sektoren beinhalten, sodass diese ihre jeweiligen Sektorziele erreichen", heißt es in einem gemeinsamen Schreiben.
BW: Weiter zu viel Treibhausgasemissionen
Laut dem Klimaschutz- und Projektionsbericht für Baden-Württemberg aus dem vergangenen Jahr kann das Land seine Treibhausgasemissionen bis 2030 nur um 53 Prozent reduzieren im Vergleich zu 1990.
Im Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg ist aber eine Reduktion um 65 Prozent festgeschrieben. Laut Bericht weichen vor allem die Sektoren Verkehr und Energie stark vom Ziel ab. Deshalb jetzt die Forderung nach einem Sofortprogramm mit konkreten Maßnahmen für den Klimaschutz.
Neben Fridays for Future, BUND Baden-Württemberg und dem Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband sind auch die Deutsche Umwelthilfe, der Landesjungendring Baden-Württemberg, die Gewerkschaften ver.di und die Bildungsgewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hauptunterzeichner des Briefs.
Auch der Sachverständigenrat der Landesregierung hatte im Herbst vergangenen Jahres ein Sofortprogramm von der Landesregierung gefordert. Das Klimaschutzgesetz sieht zusätzliche Maßnahmen vor, sollte eine "drohende erhebliche Zielabweichung" festgestellt werden. Bislang hat das Land kein Programm vorgelegt.
Ministerin verweist auf Förderung von Wasserstoff-Infrastruktur
"Hände in den Schoß legen, tut uns in keinem Bereich gut", sagte Umweltministerin Thekla Walker (Grüne). "Als Landesregierung sollten wir den Projektionsbericht als Weckruf verstehen, um unseren Standort weiter zu modernisieren." Klimaschutz sei auch Förderung von Innovation, so die Ministerin weiter. So habe man im Haushalt bereits mit einer Förderung für die Wasserstoff-Infrastruktur reagiert. Zudem erhöhe man die Förderung für energetische Sanierungen kommunaler Gebäude.
Sendung am Mo., 14.4.2025 14:00 Uhr, SWR1 BW Nachrichten