Baden-Württemberg Bus-Warnstreik geht weiter: In vielen Regionen geht nichts mehr
Auch am Mittwoch kann es in mehren Orten in Baden-Württemberg zu Ausfällen im Busverkehr kommen. Die Gewerkschaft ver.di hat zu Warnstreiks bei privaten Busunternehmen aufgerufen.
In Teilen Baden-Württembergs kann es am Mittwoch noch einmal zu Einschränkungen im Busverkehr kommen. Auch am zweiten Tag dauern die Warnstreiks im privaten Bussektor an, wie ein ver.di-Sprecher bestätigte. Die Auswirkungen fielen demnach vergleichbar mit denen am Vortag aus. Am Dienstagmorgen stand der Verkehr laut ver.di bei den bestreikten Unternehmen im Großraum Stuttgart und Heilbronn komplett still.
Diese Regionen sind von den Streiks im Busverkehr betroffen
Warnstreiks finden in Esslingen, Schwäbisch Hall, Heilbronn, Künzelsau (Hohenlohekreis), Neckarsulm, Neuenstadt und Güglingen (alle Kreis Heilbronn) statt. Zu Busausfällen kommt es außerdem in Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg), Waiblingen, Backnang und Schorndorf (alle Rems-Murr-Kreis), Nürtingen, Filderstadt-Bernhausen (beide Kreis Esslingen), Böblingen und Sindelfingen (Kreis Böblingen). Im Großraum Stuttgart sei der Überlandverkehr betroffen, hieß es laut ver.di. Die Auswirkungen für die Fahrgäste fallen je nach Stadt und Region unterschiedlich aus - abhängig davon, wie stark die jeweiligen Unternehmen im Linienverkehr vertreten sind.
Auch in Tübingen wird gestreikt sowie in der Stadt Karlsruhe, in Karlsbad-Ittersbach, Ettlingen, Linkenheim-Hochstetten, Waghäusel, Bruchsal (alle Kreis Karlsruhe) sowie Bühl (Kreis Rastatt). Auch in Teilen der Stadt Pforzheim und im Enzkreis streiken die Beschäftigten. Ferner finden Arbeitsniederlegungen in Heidenheim, Aalen, Schwäbisch Gmünd (beide Ostalbkreis), Schwetzingen (Rhein-Neckar-Kreis) und auch in und um Mannheim als auch Heidelberg statt.
Rhein-Neckar-Region um Mannheim von zwei Streiks betroffen
Reisende in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg sind besonders stark betroffen: In der Region gibt es nämlich gleich zwei Streiks. Zur landesweiten Arbeitsniederlegung im privaten Omnibusgewerbe kommt hinzu, dass der gesamte Nahverkehr im rnv-Gebiet bestreikt wird. Die beiden Tarifrunden liefen zwar getrennt voneinander, aber in beiden gebe es bislang keine Einigung, so die Gewerkschaft ver.di. Die Gewerkschaft rechnet an den beiden Streiktagen mit mehr als 2.000 Teilnehmenden in den beiden Arbeitskämpfen zusammen.
Dritte Gesprächsrunde Ende Januar geplant
Bereits an den Streiks vor knapp zwei Wochen hatten sich nach Angaben von ver.di 2.000 Beschäftigte in rund 30 Betrieben beteiligt. Die Friedenspflicht im Tarifstreit war am 31. Dezember des vergangenen Jahres abgelaufen. Mit den Warnstreiks soll laut ver.di in der laufenden Tarifrunde der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden. In der zweiten Tarifrunde seien die Arbeitgeber lediglich bereit gewesen, die Inflation bei einer Laufzeit von zwei Jahren auszugleichen und über eine betriebliche Altersversorgung zu reden, hatte ver.di erläutert.
Die dritte Gesprächsrunde ist für den 31. Januar geplant. ver.di fordert unter anderem für die rund 9.000 Beschäftigten beim Entgelt ein Plus von neun Prozent und für Azubis 100 Euro mehr im Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen hatte die Forderung als überzogen zurückgewiesen. Die Busunternehmen würden zunehmend mit Leistungskürzungen durch die Aufgabenträger, sinkenden Einnahmen und steigenden Kosten konfrontiert.
Sendung am Mi., 22.1.2025 7:00 Uhr, SWR1 BW Nachrichten