Blick in einen der hybriden OP-Säle im Neubau des Klinikums Bogenhausen.

Bayern Klinik-Neubau: Im OP mit den Robotern "Leo" und "Loop X"

Stand: 08.04.2025 17:52 Uhr

Das Münchner Klinikum Bogenhausen ist schon jetzt das größte der städtischen Krankenhäuser. Als einer von zwei "Maximal-Versorgern" der Stadt hat es einen Neubau bekommen. Der präsentiert sich nun mit sechs Etagen voller High-Tech-Medizin.

Von Annette Kugler

Von den beiden neuen Hubschrauberlandesplätzen auf dem Dach des Neubaus am Klinikum München-Bogenhausen führt ein Express-Aufzug direkt in den OP-Bereich mit 17 Operationssälen. Zwei davon sind sogenannte Hybrid-OPs, in denen die Ärztinnen und Ärzte mit Robotern zusammenarbeiten.

Im OP mit "Leo" und "Loop X"

Als bildgebender Roboter liefert "Loop X" während der Operation Details aus dem Körper des Patienten, mit denen die Mediziner noch präziser arbeiten können. "Leo" nennen sie in Bogenhausen den vierarmigen OP-Roboter "Da Vinci", der im Neubau sogar einen eigenen Saal bekommen hat. Er wird in der Urologie, aber auch der Allgemein- und Gefäßchirurgie genutzt und vom Operateur per Konsole gesteuert.

"Wir können mit ihm noch präziser und damit schonender operieren", erklärt Ludwig Seebauer, Chef der Orthopädie und Unfallchirurgie in Bogenhausen. "Wir können zum Beispiel viel kleinere Schnitte machen, weil der Roboter Bewegungen machen kann, die die menschliche Hand nicht machen kann."

"Wie Raumschiff": Spezialbereiche auf der Intensivstation

Die Intensivstation des Klinikums Bogenhausen erstreckt sich über zwei Etagen und ist in verschiedene Bereiche unterteilt – je nach Grad der medizinischen Komplikation. So verfügt die München Klinik nach eigenen Angaben nun über die modernste Transplantations-Station Deutschlands: Acht Zimmer können klimatisch von der Außenwelt getrennt werden, Temperatur und Raumluft werden so eingestellt, dass Patienten nach einer Transplantation optimal geschützt sind.

"Das ist ein komplett eigener Kosmos", sagt Intensivmediziner Niklas Schneider – "wie ein Raumschiff". Alle Intensiv- und Überwachungsbetten sind außerdem mit einem speziellen Lichtsystem ausgestattet, das heilungsfördernd wirken und Verwirrungszuständen nach einer Operation vorbeugen soll.

Patientensicherheit durch Sauberkeit

Eine der wichtigsten Abteilungen befindet sich im Untergeschoss. Denn die Messer, unter die Patienten im OP kommen, müssen sauber sein. Dafür sorgt eine riesige Sterilisationsabteilung, in der rund 6 Millionen OP-Instrumente aus allen vier Krankenhäusern der München Klinik aufbereitet werden.

Auf rund 2.000 Quadratmetern und mehreren voneinander getrennten Bereichen werden die Instrumente gereinigt, auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft und schließlich sterilisiert. Zurück in die OP-Säle kommen sie dann wieder in einem vom Klinikbetrieb abgetrennten Kreislauf.

Größtes Haus der München Klinik

Die Klinik Bogenhausen war schon vor dem Neubau das größte Haus der städtischen Kliniken. Jetzt kommen nach fünf Jahren Bauzeit an der Ostseite des Gebäudes rund 27.000 Quadratmeter Fläche dazu, das Investitionsvolumen liegt bei rund 170 Millionen Euro. Mit Trainings, Testläufen und Probebetrieben bereitet sich das gesamte Klinikpersonal auf den bevorstehenden Umzug vor, der während des laufenden Betriebs stattfindet und Ende Mai 2025 abgeschlossen sein soll.

Neues Konzept für die städtischen Kliniken in München

Wie viele Krankenhäuser schreibt auch die städtische München Klinik rote Zahlen und baut darum ihr Konzept rigoros um. Nur noch zwei Häuser sollen eine Vollversorgung anbieten – die in Harlaching und Bogenhausen. An den anderen beiden Standorten wird dafür das Angebot umgebaut und Bereiche zusammengelegt. So gibt es etwa in Schwabing ein Eltern-Kind-Zentrum, das Zentrallabor für alle Standorte befindet sich im Klinikum Neuperlach.

Im Video: Roboter helfen heilen

Pepper, Davinci & Co: Roboter helfen heilen.

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Quelle: Mittags in Oberbayern 08.04.2025 - 12:10 Uhr