Erste Rohlinge der Berlinale-Bären sind am 16.01.2024 in der Bildgießerei Hermann Noack in Berlin zu sehen. (Quelle: Picture Alliance/ Jens Kalaene)

Berlin Berlinale-Bären: Wofür gibt es eigentlich welchen?

Stand: 18.01.2025 16:35 Uhr

Der Goldene Bär ist seit 1951 der Hauptpreis der Berliner Filmfestspiele. Silberne Bären werden in verschiedenen Kategorien vergeben. Die Bärenfigur ist aber auch das Maskottchen der Berlinale.

Das Maskottchen der Filmfestspiele, der Berlinale-Bär, hebt freundlich die Tatze. Traditionsgemäß wird am letzten Samstag der Berlinale das Geheimnis gelüftet, wer die begehrte Trophäe bekommt.

 
Gefertigt werden die Statuen bereits seit Beginn des Festivals im Jahr 1951 in der Berliner Bildgießerei Noack. Diese bekommt kurz vor der Verleihung ein Schreiben mit den Gewinner-Namen, die dann im Sockel eingraviert und natürlich vorher nicht verraten werden. Unter der silbernen und goldenen Haut der vier Kilo schweren Figuren verbirgt sich ein Bronzekörper, der in einem Sandbett gegossen wird. Anschließend wird die Oberfläche von einem Ziseleur bearbeitet. In jedem Bären stecken etwa 25 bis 30 Arbeitsstunden.

Warum Bären - und wer hat sie sich ausgedacht?

Wie die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes oder der Goldene Löwe der Filmfestspiele von Venedig wurde auch das Bärenmotiv der Berlinale aus dem Stadtwappen der Festivalstadt adaptiert.

Entworfen hat das Maskottchen die Bildhauerin Renée Sintenis, die für ihre Tierdarstellungen bekannt ist. Die Urversion, die etwas tollpatschiger aussieht, wurde bis 1959 gefertigt. Seit den 60er Jahren hebt der Bär die linke Tatze zum Gruß und macht eine schlankere Figur. Der gleiche Petz steht im Großformat auch im Süden und Norden Berlins an der Autobahn und winkt den Autofahrern zu.

Archivbild: Berlinale Spielorte - Stars auf dem roten Teppich der Berlinale vor dem Berlinale Palast am Potsdamer Platz. (Quelle: Berlinale/Alexander Janetzko)
Berlinale 2025
Die Berlinale 2025 findet vom 13. bis 23. Februar in Berlin statt. Bei rbb|24 finden Sie Filmkritiken, Interviews, Porträts sowie aktuelle News zu Regisseuren, Stars, Programm, Jury und den Preisen.mehr

Bärengewinner: Wer bekommt Gold, wer Silber?

Der Goldene und die Silberner Bären werden von einer Internationalen Jury unter den Beiträgen des Wettbewerbs verliehen. Sie zählen zu den renommiertesten Auszeichnungen der Filmwelt.
 
Der "Goldene Bär" ist seit 1951 der Hauptpreis für den Besten Film im Wettbewerb der Berlinale.

"Silberne Bären" werden in verschiedenen Kategorien vergeben. Neben dem Großen Preis der Jury für den zweitbesten und dem Preis der Jury für den drittbesten Langfilm wird je ein Silberner Bär für die Beste Regie und für die Beste Schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle sowie einer Nebenrolle verliehen. Weitere Silberne Bären sind für das beste Drehbuch und "für eine herausragende künstlerische Leistung".

Mit einem Goldenen und Silbernen Bären werden auch die besten Kurzfilme der Berlinale Shorts gewürdigt.

Der "Goldene Ehrenbär" als Auszeichnung für ein Lebenswerk geht an den Gast der Hommage.
 
Eine Kinderjury vergibt außerdem den "Gläsernen Bären" für den besten Spielfilm und Kurzfilm der Sektion Generation.

... und welche Preise gibt es noch?

Weitere Preise - allerdings ohne Bärentrophäe - sind etwa das Beste Spielfilmdebüt in der neuen Sektion Perspectives, der Berliner Dokumentarfilmpreis oder die Berlinale Kamera.
 
Zudem vergeben unabhängige Jurys zahlreiche Auszeichnungen wie den Teddy Award, einen weltweit bedeutenden queeren Filmpreis, oder den Amnesty International Filmpreis zum Thema Menschenrechte.

Auch die Zuschauer:innen können mitentscheiden, etwa beim Panorama-Publikumspreis.
 
Übrigens: Bis 1956 wurde auf den Berliner Filmfestspielen auch noch "Bronzene Bären" als Preis für die Drittplazierten des Wettbewerbs vergeben. Diesen Bronzebären gibt es heute nicht mehr.