
Berlin Polizei nimmt Aktivisten nach versuchter Blockade von Springer-Druckerei in Berlin-Spandau fest
Aktivisten der "Neuen Generation" haben in der Nacht von Sonntag auf Montag versucht, die Axel-Springer-Druckerei in Berlin-Spandau zu blockieren.
Die Polizei nahm bei der Aktion 39 Menschen vorläufig fest, wie ein Sprecher am Montag mitteilte. 34 von ihnen wurden bis Montag in Polizeigewahrsam genommen. Im Laufe des Tages wurden laut Polizei alle entlassen.

80 Polizisten im Einsatz
Die Aktivisten versuchten laut Polizeiangaben am späten Sonntagabend, die Tore der Druckerei am Brunsbütteler Damm zu verschließen und zu blockieren, unter anderem mit einem Lieferwagen. Sie hätten außerdem eine Radkralle, Klebstoff, Sitzmatten, Spraydosen mit Farbe und Motto-T-Shirts dabeigehabt.
Nach Polizeiangaben sind 80 Polizisten im Einsatz gewesen, die verhinderten, dass sich die Aktivisten auf der Straße festklebten. "Zivile und uniformierte Polizeikräfte konnten das Niederlassen der Aktivistengruppe sowie das Festkleben auf dem Gehweg unter Anwendung unmittelbaren Zwanges in Form von Schieben und Drücken, Festlegetechniken, dosierten Schocktechniken sowie Anlegen von Handfesseln unterbinden", hieß es in einer Polizeimitteilung.
"Neue Generation" wurde aus "Letzter Generation"
Die Blockade sollte nach Angaben der "Neuen Generation" bis in den Montagmorgen hinein andauern. Die Aktivisten wollten eigenen Angaben zufolge die Auslieferung der "Bild" dadurch zumindest verzögern.
Die Personalien aller Beteiligten sind laut Polizei aufgenommen worden. Es gab demzufolge 39 Anzeigen wegen Nötigung und fünf wegen Widerstands gegen Polizisten. Springer wollte das Geschehen auf Anfrage nicht kommentieren.
Drei Aktivisten kleben sich in Museum fest
Im Deutschen Historischen Museum kam es laut Polizei am Sonntag ebenfalls zu einer Aktion der Klima-Aktivisten. Drei von ihnen klebten sich dort fest. Bei Instagram veröffentlichten sie ein Video von der Aktion, in dem für Demokratie geworben und gegen Diktatur protestiert wird.
Die Polizei teilte mit, die drei Aktivisten, zwei Frauen im Alter von 37 und 38 Jahren und ein 25 Jahre alter Mann, hatten sich in den Ausstellungsräumen selbst an Möbel geklebt und danach wieder gelöst. Zudem hätten sie drei Plakate aufgehängt und sich anschließend selbst angezeigt. Ausstellungsobjekte seien nicht beschädigt worden.
Die "Neue Generation" hatte für diese Woche ein friedliche "Widerstandswelle in Berlin" angekündigt und auch den Springer-Verlag als ausgewähltes Ziel benannt. Die Organisation ist aus der Klimabewegung "Letzte Generation" hervorgegangen und setzt sich nach eigenen Angaben für einen "grundlegenden Wandel hin zu einer lebendigen Erde und echter Demokratie" ein.
Sendung: Fritz, 02.06.2025, 07:30 Uhr