28.05.2025, Berlin: Wolodymyr Selenskyj (vorne), Präsident der Ukraine, wird von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) vor dem Bundeskanzleramt mit militärischen Ehren begrüßt

Berlin Selenskyj in Berlin -Einschränkungen im Verkehr bis in den Mittwochabend

Stand: 29.05.2025 09:31 Uhr

Staatsbesucht des ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Berlin. Auf dem Programm standen Gespräche mit Kanzler Merz und ein Treffen mit Bundespräsident Steinmeier. Bis in den Abend führte der Besuch im Regierungsviertel zu erheblichen Verkehrseinschränkungen.

Deutschland wird die Ukraine bei der Produktion weitreichender Waffensysteme unterstützen. Das hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin mitgeteilt. Nach Angaben des CDU-Politikers werden die Verteidigungsminister beider Länder noch heute eine Absichtserklärung unterzeichnen.
 
Merz betonte, dass es keine Reichweitenbeschränkungen geben werde. Die Ukraine könne sich mit den Waffensystemen auch gegen miliärische Ziele in Russland verteidigen. Details wollte er nicht nennen.
 
Merz und Selenskyj kündigten außerdem gemeinsame Regierungsgespräche noch in diesem Jahr an. Dabei sollen die Ministerinnen und Minister beider Kabinette zusammenkommen.

Archivbild: Regierungsviertel, Arbeitsbesuch des ukrainischen Präsidenten: Absperrung der Polizei an der Moltkebrücke vor dem Bundeskanzleramt. (Quelle: dpa/dts)
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Verkehrseinschränkungen bis in die Abendstunden

Zuvor war Selenskyj am Mittwochmorgen in Berlin-Schönefeld gelandet. Der eintägige Staatsbesuch war erst kurz vorher offiziell bestätigt worden. Selenskyj wurde anschließend mit militärischen Ehren im Kanzleramt empfangen. Ebenfalls auf dem Programm: Ein Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue.
 
Mehrere Medien hatten bereits Anfang der Woche über den Besuch Selenskyjs in Berlin berichtet. Aus Sicherheitserwägungen waren seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Auslandsreisen Selenskyjs im Vorfeld kaum kommuniziert worden. Das ukrainische Staatsoberhaupt war zuletzt im Juni und Oktober 2024 in Berlin.

Karte: Kartenausschnitt zeigt Straßensperrungen in Berlin, während des Besuchs von Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine. (Quelle: rbb)

Strassensperrungen-Selenskyj

Die Polizei hatte bis in den späten Mittwochabend umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen und Verkehrssperrungen im Berliner Regierungsviertel angekündigt. Besonders betroffen waren rund um den Tiergarten die Lennéstraße, die Ebertstraße, die Potsdamer Straße, der Potsdamer und der Leipziger Platz sowie die Bellevuestraße.
 
Die Züge der U-Bahnlinie U2 hatten laut BVG-Störungsmelder zwischenzeitlich nicht am Bahnhof Potsdamer Platz [bvg.de] gehalten. Die U5 hielt zeitweise nicht am Bahnhof Bundestag. Auch die Berliner S-Bahn hatte für den ganzen Tag wegen der Sicherheitsvorkehrungen rund um den Besuch Störungen im Netz angekündigt. Betroffen waren dabei alle Linien [sbahn.berlin].

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Russland zieht Zehntausende Soldaten in Sumy zusammen

Unmittelbar vor dem Staatsbesuch begann Russland offenbar eine weitere Eskalationsstufe im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Laut Selenskyj zogen die russsischen Streitkräft 50.000 Soldaten in der Region Sumy zusammen. Die Regierung in Kiew habe Schritte unternommen, um Russland an einer großangelegten Offensive dort zu hindern, sagte er. Aus dem russischen Verteidigungsministerium hieß es, man rücke derzeit im gesamten Frontverlauf vor.
 
Sumy liegt gegenüber der russischen Oblast Kursk, wo ukrainische Truppen Anfang August eingerückt waren. "Ihre größten und stärksten Kräfte befinden sich derzeit an der Front bei Kursk", sagte Selenskyj am Dienstag vor der Presse. "Sie wollen unsere Truppen aus der Region Kursk verdrängen und offensive Aktionen gegen die Region Sumy vorbereiten." Trotz des Aufmarsches berichtete Selenskyj, dass ukrainische Streitkräfte die russischen Truppen in dem Gebiet innerhalb von zwei Tagen um vier Kilometer zurückgedrängt hätten.

Sendung: rbb24 Abendschau, 28.05.2025, 19:30 Uhr

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