Datenanalyse AOK Nordost - Krankenstand in der Pflegebranche drastisch angestiegen

Mi 11.12.24 | 16:56 Uhr
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Eine Pflegerin schiebt einen Patienten im Rollstuhl.
Bild: picture alliance / SvenSimon | Malte Ossowski

Der Krankenstand in der Pflegebranche in Brandenburg ist in den vergangenen zehn Jahren drastisch angestiegen. Das berichtet die AOK Nordost in einer am Mittwoch veröffentlichten Datenanalyse. So fehlten AOK-versicherte Brandenburger Pflegekräfte im vergangenen Jahr 10 Prozent aller Kalendertage. 2013 seien es hingegen nur 6,9 Prozent gewesen. Über die letzten zehn Jahre sei das ein Anstieg von 44 Prozent.

Krankenstand über alle Berufsgruppen bei 7,7 Prozent

Insbesondere in der Corona-Pandemie wären Pflegekräfte großen Belastungen ausgesetzt, sagte Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost. "Hinzu kommen Belastungen durch den andauernden Personalmangel. Unsere Analyse zeigt, dass dies bei vielen Brandenburger Pflegekräften zu Lasten der Gesundheit geht. Der hohe Krankenstand verschärft zusätzlich das Problem des Fachkräftemangels in der Pflegebranche", so Teichert.

Über alle Berufsgruppen hinweg liegt der Brandenburger Krankenstand der bei der AOK versicherten Beschäftigten laut Datenanalyse im vergangenen Jahr bei 7,7 Prozent. Pflegekräfte müssten sich also knapp ein Drittel häufiger krankschreiben lassen als Beschäftigte aller anderen Berufsgruppen.

14 Kommentare

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  1. 14.

    Wer wirklich mit dem Herzen in der Pflege arbeitet tut dies für die dankbaren Augen der Bewohnern. Wer mehr haben möchte, ist in der Pflege falsch!

  2. 13.

    Glauben Sie mir, ich weiß um die Verhältnisse und habe nur darüber berichtet, daß ich Glück hatte, in der Firma, in der ich jetzt bin, tätig zu sein. Seit Vielen Jahren.

  3. 12.

    Danke für die warmen Worte. Ich bin da 100% dabei. Immer weniger Leute müssen immer mehr Arbeit bewältigen,aber wie interessiert Niemanden.

  4. 11.

    Genau so menschen wie sie, die alles verharmlosen wollen sorgen für Jahrzehnte für bessere Verhältnisse in dieser Branche!!

  5. 10.

    Ich hab noch etwas vergessen. Unser Chef ist sehe rührig, versucht immer das Beste für uns Rauszuholen. Entscheidend war aber, die Abwanderung/Kündigung zu stoppen (Leasing Firmen in der Pflege haben besser bezahlt, Wunschdienstpläne etc.). Wie gesagt, ich hab Glück mit meinem Arbeitgeber , weiß aber auch, die schwarzem Schafe in unserer Branche zu kennen. Ich nenne hier keine Namen,spreche aber, aufgrund Unseres privatisierten Gesundheitswesens davon, das Gelder falsch verteilt werden.

  6. 9.

    Ja, kenn ich alles......von Kollegen aus privat geführten Heimen ,die in unserer Firma "gelandet" sind. Ich kann Ihnen versichern , hier und jetzt: Ich pflege pro WG 6 Bewohner,Demenzpflege. Es ist Superanstrengend, psychisch und manchmal auch physisch (es gibt Hilfsmittel, Lifter etc.). Auch Ihnen muss ich Differenzierung empfehlen. WIR, in Alten- und Demenz-WG'S sind eine Alternative, zu privat geführten "Abzocker" Heimen, wie gesagt, die ich von Kollegen kenne...

  7. 8.

    Eine Branche die sich mit keiner anderen vergleichen lässt. Wer da nicht nein sagen kann wird gnasenlos ausgenutzt. Doppelschicht, Einspringen, aus dem Frei geholt und dann noch mehr Leistung bringen weil andere Mitarbeiter es verstehen sich von der Arbeit zu drücken um körperlich nicht unter zu gehen. Alles nichts für Weicheier die keine klare Kante zeigen können. Oft bleibt da nur ein Wechsel übrig, weil die ersten 2 Monate immer etwas gesitteter zugeht wie zuvor. Die Einrichtungsleitung hat seine Zuträger auf den Stationen die dann informieren wie weit man mit den oder der "Neuen" gehen kann. Selbst in den Demenz-WG`s wo max. 12 Bewohner leben ist man oft im Früh oder Spätdienst allein und muss oft an seine Grenzen gehen um alle einiger maßen gut zu versorgen. Duschen, ankleiden, kochen, putzen, Wäsche waschen, Lebensmittel bestellen und und und. Es gibt immer noch keinen Personalschlüssel der eingehalten werden muss. Wild-West lässt grüßen, Hauptsache Umsätze stimmen!

  8. 7.

    Sehr gut kommentiert, danke. So ist es wirklich. Da sieht man was auf Erden ausschließlich und wahrhaftig zutreffend ist; Geld regiert die Welt und was kein Geld bringt kann weg, bescheiden ausgedrückt.

  9. 6.

    Insgesamt spiegelt sich darin die Wertzumessung gegenüber Menschen ALS MENSCHEN allgemein wieder, dies im Vergleich zur hohen Wertschätzung gegenüber technischen Anlagen. Ginge es darum, ausgefallene und auszufallen drohende Anlagen wieder zum Funktionieren zu bringen oder weiter am Funktionieren zu halten, sähe es ganz anders aus.
    Hier aber geht es - gesellschaftlich verstanden - um "Ausrangierte".

  10. 5.

    So denkt unser"Karlchen" der superbe Gesundheitsminister siche auch....
    und wenn Jens Spahn , der "alleswisser" die Syrer die helfen, auch noch zurückschicken möchte...was dann?
    Gute Nacht:-((

  11. 4.

    Das muss man differenziert betrachten. Ist ja hier anonym, deswegen: ich bin Pflegehelfer(!), habe bei 33 Stunden/Woche ca. 2000 € Netto, Weihnachstsgeld,Urlaubsgeld, diverse Vergünstigungen obendrein. Ich muss aber dazu sagen, daß ich Glück habe, mit einem SEHR sozialen Arbeitgeber und ich könnte mehr Stunden arbeiten oder weniger...es gibt verschiedene Arbeitszeitsmodelle bei Uns. Pflege in Deutschland heißt nicht automatisch =schlechter Lohn=schlechte Bedingungen.

  12. 3.

    Das ist ja überraschend: das ist doch ein so gut bezahlter Job. Mit soviel Wertschätzung vom Patienten, vom Arbeitgeber.
    Und dann noch die tollen Arbeitszeiten. Und der zahlreiche Nachwuchs, der soviel Schwung in den Job bringen.

  13. 2.

    Ich stimme Dir vollkommen zu. Leider sind viele sogenannte PflegerInnen nicht ausgebildet und opfern sich auf für unsere Bedürftigen. In der Pflegebranche geht es nur ums Geld für die sogenannten Anbieter. Zum Beispiel: Betreutes Wohnen, obwohl die Menschen nicht mal selber aus dem Bette herauskommen oder auf´s Klo schaffen. Exorbitante Preise , für nüscht. Keine Pflegeplätze, kein Personal. Was für eine Gesellschaft! Ich habe als betroffene Angehörige Anzeige erstattet und kann nur jedem raten, dass auch zu tuen, sonst endet es unter Umständen bei unterlassener Hilfeleistung.

  14. 1.

    Kein Wunder! Zuviele Hilfsbedürftige alte Menschen und zu wenige PflegerInnen. Dazu die seelische Belastung, nicht zu genügen und permanenter Zeitdruck! Und die körperliche Belastung.

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