Das Logo der Agentur für Arbeit, im Hintergrund sind Kräne zu sehen.

Hamburg Mecklenburg-Vorpommern Schleswig-Holstein Niedersachsen Arbeitsmarkt im Mai: Frühjahrsbelebung bleibt auch im Norden schwach

Stand: 28.05.2025 13:51 Uhr

Im Mai waren in Deutschland 2,919 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote ist seit April zwar um 0,1 Prozentpunkte gesunken - im Vergleich zum Vorjahresmonat allerdings gestiegen.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Mai im Vergleich zum April lediglich um 12.000 auf 2,919 Millionen Menschen gesunken. Das sind 197.000 mehr als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Punkte auf 6,2 Prozent. Im Mai 2024 lag die Arbeitslosenquote noch bei 5,8 Prozent.

"Der Arbeitsmarkt bekommt nicht den Rückenwind, den er für eine Trendwende bräuchte. Daher rechnen wir für den Sommer auch mit weiter tendenziell steigenden Arbeitslosenzahlen", sagte Andrea Nahles, die Chefin der Bundesagentur für Arbeit.

Niedersachsen: Arbeitslosigkeit nimmt bei allen Personengruppen im Vorjahresvergleich zu

Die Zahl der Arbeitslosen in Niedersachsen sank im Mai nur minimal. Im Vergleich zum April gab sie um 1.591 auf 270.516 Erwerbslose nach, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Hannover mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank vor allem saisonbedingt leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent. Allerdings lag die Zahl der Arbeitslosen deutlich über dem Niveau des Vorjahres (+13.558/+5,3 Prozent).

Insgesamt nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Mai 2024 bei allen Personengruppen spürbar zu. Trotz der schwierigen Situation am Arbeitsmarkt würden in einigen Branchen immer noch händeringend Fachkräfte gesucht, sagte Johannes Pfeiffer, Chef der Bundesagentur für Arbeit für Niedersachsen und Bremen. "Ein wichtiger Aspekt hierbei ist, dass auch Frauen ihre Arbeitszeitwünsche umfassend erfüllen können." Zwar ist die Beschäftigungsquote von Frauen in Niedersachsen über viele Jahre stetig angestiegen, erreicht aber mit 58 Prozent noch nicht die der Männer mit rund 66 Prozent.

Schleswig-Holstein: Quote sinkt auf 5,8 Prozent

Die Zahl der Arbeitslosen in Schleswig-Holstein fiel im Mai im Vergleich zum April um 1.330 auf 94.967 Menschen. Die Arbeitslosenquote sei um 0,1 Punkte auf 5,8 Prozent zurückgegangen, teilte die Regionaldirektion Nord aus Kiel mit. Vor einem Jahr lag die Quote bei 5,5 Prozent.

"Die Anzahl der Arbeitslosen unter den unter 25- oder über 55-Jährigen, den Ausländern und den Menschen mit Behinderung nahm im Vergleich zum Vormonat ab. Nur die Anzahl der Langzeitarbeitslosen stagnierte", sagte Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord. In Schleswig-Holstein setze sich insgesamt die Frühjahrsbelebung mit dem Rückgang der Arbeitslosigkeit fort.

Mecklenburg-Vorpommern: Arbeits- und Fachkräfte werden weiterhin gesucht

Die Zahl der Arbeitslosen fiel in Mecklenburg-Vorpommern seit April um 1.500 auf rund 63.800. Die Erwerbslosenquote liegt nach Angaben der Regionaldirektion Nord nun bei 7,8 Prozent nach 8,0 Prozent im April. Vor einem Jahr lag die Quote im Mai bei 7,6 Prozent. In Anbetracht von schwierigen gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen sei dies eine durchaus bemerkenswerte Entwicklung, die zeige, dass Arbeits- und Fachkräfte in Mecklenburg-Vorpommern gesucht und von hiesigen Unternehmen eingestellt würden, sagte Markus Biercher. Alle Alters- und Personengruppen profitierten von dieser positiven Entwicklung.

Die Personalnachfrage bei den Unternehmen ging im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.200 Stellen leicht auf 15.300 offene sozialversicherungspflichtige Angebote zurück. Aktuell verzeichnen die Arbeitsagenturen im verarbeitenden Gewerbe (2.000 Stellen) in den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen (1.800 Stellen) sowie im Handel (1.600 Stellen) die höchste Arbeitskräftenachfrage.

Hamburg: Zahl der Arbeitslosen leicht gestiegen

Die Zahl der Arbeitslosen in Hamburg stieg im Mai im Vergleich zum April leicht um 246 auf 93.401 Menschen. Die Arbeitslosenquote sei dagegen um 0,1 Punkte auf 8,3 Prozent zurückgegangen, teilte die Agentur für Arbeit Hamburg mit. Das liegt an Hamburgs wachsender Bevölkerung. Jedes Jahr im Mai wird die Arbeitslosenquote neu berechnet und an die aktuellen Zahlen angepasst.

Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anstieg sehr deutlich. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote bei 7,8 Prozent. Die Frühjahrsbelebung bleibe weiterhin aus, sagte Arbeitsagenturchef Sönke Fock, auch wenn die deutsche Wirtschaft leichte Erholungstendenzen zeige. Insgesamt bleibe der Arbeitsmarkt stabil, eine echte Trendwende sei aber noch nicht in Sicht, so Fock.

Dieses Thema im Programm:
NDR Info | Norddeutschland kompakt | 28.05.2025 | 12:10 Uhr