
Hamburg CDU-Politiker Ploß wird maritimer Koordinator der Bundesregierung
Der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß (CDU) wird neuer Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus. Das Bundeskabinett ernannte ihn am Mittwoch, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte.
Das kann dem Hamburger Hafen richtig nutzen: Mit Christoph Ploß stellt ein in Hamburg geborener und in der Hansestadt seit Jahrzehnten vernetzter CDU-Politiker künftig die Weichen für die Hafen- und Werftenpolitik des Bundes. Zudem kümmert er sich um Tourismus. Ploß folgt in seiner neuen Aufgabe auf den Grünen-Politiker Dieter Janecek.
Reiche: "Ploß gut in die maritime Branche vernetzt"
Als Hanseat sei Ploß "gut in die maritime Branche vernetzt und weiß um die Herausforderungen der maritimen Industrien Schifffahrt und Hafenwirtschaft", erklärte Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU). "Auch für den Tourismus kann er seine große Erfahrung und Expertise in der Verkehrspolitik einbringen."
Mehr Geld vom Bund für Seehäfen in Aussicht gestellt
Ploß erklärte, Deutschland brauche eine "starke maritime Wirtschaft". Er kündigte an, den Sanierungsstau in den Häfen abzubauen. Die neue Bundesregierung werde die Küstenländer bei der Finanzierung der Seehäfen deutlich stärker als bisher unterstützen, so der 39-Jährige. "Hafenpolitik wird mit der neuen Bundesregierung auch eine nationale Aufgabe werden, gerade in Hinblick auf ihre Bedeutung für die Energieversorgung."
Höhere Priorität für A20, A26-Ost und Köhlbrandbrücke
Für die Häfen wichtige Infrastrukturprojekte wie die Küstenautobahn A20 und die A26-Ost sowie der Bau der neuen Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen würden eine höhere Priorität bekommen, sagte Ploß. Auch sollen Reformen des Planungsrechts deutlich schneller umgesetzt werden. "Mehr Investitionen in unser Fernstraßen-, Schienen- und Wasserstraßennetz rund um die deutschen Häfen werden Teil der Leitlinien der neuen Bundesregierung sein", versprach er.
Ploß will weniger Auflagen für Tourismuswirtschaft
Die Schifffahrts- und Reedereibranche solle durch eine "international wettbewerbsfähige Tonnagesteuer" gefördert werden, so Ploß weiter. Die Tourismuswirtschaft solle durch eine geringere Zahl von Auflagen entlastet werden. "Darüber hinaus werden wir das Reiseziel Deutschland stärken, indem wir den Schienen- und Flugverkehr ausbauen", erklärte Ploß.
Der Wirtschaftshistoriker sitzt seit 2017 im Bundestag. Seit 2018 gehört er dem Verkehrs- und dem Europaausschuss an. Als Unions-Obmann setzte sich Ploß im Verkehrsausschuss vehement für schnellere Genehmigungsverfahren bei Verkehrsprojekten ein. Von 2020 bis 2023 war er zudem Hamburgs CDU-Chef.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 28.05.2025 | 12:00 Uhr