Geldscheine liegen neben einem Stromzähler

Hamburg Energiekosten: Härtefallfonds in Hamburg kaum genutzt

Stand: 07.01.2025 11:26 Uhr

Der Krieg in der Ukraine hat im Jahr 2022 die Energiekosten deutlich ansteigen lassen. Mit einem Härtefallfonds wollte der Senat verhindern, dass Hamburger Haushalten Strom oder Gas abgestellt wird, wenn sie nicht mehr zahlen können. Eine Bilanz zeigt: Effektiv war der Fonds offenbar nicht.

Mit 15 Millionen Euro war der Fonds im November 2022 großzügig ausgestattet worden. Ausgezahlt wurden in eineinhalb Jahren nur etwas mehr als 105.513 Euro. Im vergangenen März ist er ausgelaufen. Bis dahin wurden in gerade einmal 75 Fällen Energie-Schulden übernommen und damit Stromsperren verhindert. Das zeigt der Abschlussbericht der Sozialbehörde.

Sozialbehörde lobt Krisenhilfe

Darin lobt sie noch die Krisenhilfe, die "es ermöglicht hätte, auch einen deutlich größeren Betroffenenkreis (…) zu unterstützen." Das es den eigentlich gab, zeigen Antworten des Senats auf Anfragen der Hamburger Linken. Während der Fonds-Laufzeit wurden demnach Tausenden Haushalten wegen offener Rechnungen der Strom abgedreht.

Von der Linken kommt Kritik

"Viel zu kompliziert und viel zu unbekannt war der Fonds", kritisiert Olga Fritsche von der Hamburger Linken - auch weil Sozialhilfeempfängerinnen und Sozialhilfeempfänger ihn nicht nutzen konnten. Sie fordert den Fonds niedrigschwellig neu aufzulegen. Schließlich seien nur etwa sieben Prozent des ursprünglichen Budgets ausgegeben worden.

Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 07.01.2025 | 11:00 Uhr