
Hamburg Hamburg: Riesige Erdkugel schwebt in Kirche St. Katharinen
Das Kunstwerk des britischen Künstlers Luke Jerram soll die Schönheit und Zerbrechlichkeit des Planeten darstellen und ist ein Beitrag zur "Hamburg Sustainability Week".
Im Kirchenschiff der evangelischen Hauptkirche St. Katharinen in Hamburg schwebt von Sonntag (1. Juni) an die Erde. Die Installation "Gaia" des britischen Künstlers Luke Jerram ist bis zum 17. Juli in St. Katharinen zu Gast. Gaia ist eine Nachbildung der Erde, basierend auf Fotoaufnahmen der Nasa. Mit einem Durchmesser von sieben Metern dreht sich die blaue Kugel mitten in der Kirche um sich selbst. Möglich gemacht haben die Installation die drei Pastorinnen von St. Katharinen. Pastorin Carolin Sauer war ganz berührt von diesem blauen Planeten. "Auf einer ganz emotionalen Ebene wurde mir klar, das ist mein Zuhause."
"Gaia": Schönheit und Zerbrechlichkeit des Planeten zeigen
Der Name der Installation lautet "Gaia", das ist griechisch und bedeutet "Mutter Erde". Der Künstler hat die Installation schon an vielen Orten weltweit präsentiert. "Ich hoffe, wenn Menschen dieses Kunstwerk anschauen, dass sie die Schönheit, aber auch die Zerbrechlichkeit unseres Planeten erkennen. Er ist unser Zuhause, wir müssen uns darum kümmern", betont der britische Künstler Luke Jerram.

Pastorin Katharina Fenner (von links nach rechts), Pastorin Carolin Sauer, Hauptpastorin Ulrike Murmann und Tina Heine stehen in der Hauptkirche St. Katharinen vor der Kunstinstallation "Gaia".
"Gaia zeigt die Schönheit und Verletzlichkeit unserer Erde", erklärte St. Katharinen-Hauptpastorin und Pröpstin Ulrike Murmann. Ziel der Ausstellung in der Kirche sei es, Wissenschaft, Kunst und Glaube in den Dialog zu bringen. "Wir haben nur eine Erde. Deshalb verstehen wir St. Katharinen als ein Forum, um die Menschen, die Verantwortung für die Schöpfung übernehmen wollen, zusammenzubringen."
Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer zu Gast
"Mit dieser Installation wollen wir erst mal Staunen für die Größe und Unendlichkeit unserer Erde erzeugen. Aber bei diesem Staunen soll es nicht bleiben. Wir möchten die Menschen motivieren, sich mit den Themen Umwelt und Klimaschutz auseinanderzusetzen und zu handeln", erklärte Pastorin Katharina Fenner. So rege das wöchentliche Programm dazu an, über den Umgang mit Planeten Erde nachzudenken. Es gibt verschiedene Vorträge, Filmvorführungen, Musik und Angebote zum Mitmachen. Unter anderem spricht am 1. Juli um 20.30 Uhr die Hamburger Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer mit Hauptpastorin Ulrike Murmann über Klimaschutz, Glaube und Neubauers neu erschienenes Buch "Was wäre wenn wir mutig sind?".
Themen: Klimaschutz, Gerechtigkeit und Menschenrechte
Insgesamt sieben Wochen wird Gaia in St. Katharinen ausgestellt sein. In jeder Woche wird ein Thema, inspiriert von der biblischen Schöpfungsgeschichte, im Vordergrund stehen. "Unser Fokus liegt auf den Themen Klimaschutz, Gerechtigkeit und Menschenrechten", sagte Pastorin Carolin Sauer. St. Katharinen biete während der Ausstellungszeit ein vielfältiges Programm. Die Kirche öffnet täglich um 12.30 Uhr, dazu gibt es Musik unter der Erdkugel. Um 15 Uhr gibt es außerdem den "Sound of Gaia" - eine besondere Toninstallation, die verschiedene Tonelemente unter anderem mit O-Tönen von Astronautinnen und Astronauten verbindet, die ihre Sicht auf die Erde aus dem All beschreiben. Und abends, vor der Schließung der Kirche gibt es jeden Tag um 21.45 Uhr einen Segen unter der Kugel, heißt es von den Verantwortlichen in St. Katharinen.
"Gaia" Kooperation mit Hamburger Sustainability Week
Die erste Woche der Gaia-Ausstellung in St. Katharinen steht unter dem Motto "Licht An!" und findet in Kooperation mit der Hamburger Sustainability Week (HSW) statt, also der Woche der Nachhaltigkeit. In diesem Rahmen finden unter der schwebenden Erdkugel in St. Katharinen verschiedene "Planetary Talks" mit führenden Klimaforschenden statt. "Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger der Stadt mit diesen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den Austausch bringen", erklärte Tina Heine, die das Programm der HSW mit kuratierte. "Unter der schwebenden Erdkugel geben diese Gespräche noch einmal ein anderes Gefühl. Für die beklemmenden Herausforderungen, die bevorstehen, aber auch für das Schöne und Schützenswerte unserer Erde."
Dieses Thema im Programm:
NDR Kultur | Hamburg Journal | 27.05.2025 | 19:30 Uhr