Die Baustelle für den Elbtower in der Hamburger Hafencity.

Hamburg Naturkundemuseum im Elbtower? Hamburg will Plan durchrechnen

Stand: 09.01.2025 20:26 Uhr

Als großer Mieter für den Elbtower ist das vom Hamburger Senat geplante Naturkundemuseum im Gespräch. Die Aufnahme des Museums in das Hochhaus habe Charme, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) am Donnerstag im Haushaltsausschuss. Aber die Unterbringung müsse wirtschaftlich sein.

Gleich drei Senatorinnen und Senatoren stellten sich dem Ausschuss. Zudem saß Kultursenator Carsten Brosda (SPD) im Zuschauerraum - zusammen mit dem Chef der Senatskanzlei Jan Pörksen, weil sie der Sitzung offenbar große Bedeutung beimaßen. Bausenatorin Karen Pein (SPD) machte klar, die Stadt prüfe nur, ob der Einzug des Naturkundemuseums in den Elbtower wirtschaftlich sei. Bis Ende Mai hat sie deshalb das Wiederkaufsrecht der Stadt verlängert.

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank betonte, der eigentlich geplante Neubau fürs Naturkundemuseum wäre sehr teuer und das Grundstück zu klein. Der Elbtower als Standort habe großen Charme, müsse aber wirtschaftlich sein. Ergebnisse von Prüfungen sollen im April vorgestellt werden. 

Kritik von der Opposition

Die Opposition übte Kritik: Der Senat würde bei der Anmietung von rund 30.000 Quadratmetern viel Steuergeld in den Elbtower schießen. Das habe er immer abgelehnt. Der Kritik schloss sich Markus Schreiber von der SPD an: "Die Stadt muss dann die Miete zahlen. Deswegen wären wir da voll drin im Elbtower. Das ist mit der jetzigen Beschlusslage nicht zu vereinbaren."

Bürgerschaft müsste zustimmen

Der Senat räumte ein: Einer Anmietung im Elbtower müsste die Bürgerschaft zustimmen. Grünen-Fraktionschef Dominik Lorenzen sagte: Niemand wolle, dass der Elbtower eine Bauruine bleibe. Die Opposition solle sich doch bitte an Lösungen beteiligen.

Die Leibniz-Gemeinschaft, die Universität und die Stadt hatten 2020 vereinbart, dass bis voraussichtlich 2027 in Hamburg ein neues Naturkundemuseum entstehen soll. Der Elbtower war ein Vorhaben der mittlerweile insolventen Signa Prime Selection AG des österreichischen Bauunternehmers René Benko.

Stillstand beim Elbtower seit Oktober 2023

Der Bau des Gebäudes ruht seit Ende Oktober 2023. Gegenwärtig verhandelt der vorläufige Insolvenzverwalter alleinig mit einem Konsortium rund um den Immobilienunternehmer Dieter Becken über einen Verkauf. Becken möchte den Wolkenkratzer weiterbauen - aber nur, wenn das geplante Museum in den Sockel einzieht.

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 09.01.2025 | 19:30 Uhr