Sattelschlepper verkeilt auf Leitplanke, Schnee, Mann in gelber Kleidung

Hessen Schnee behindert Verkehr: Blechschäden und feststeckende Lkw in Nordhessen

Stand: 10.01.2025 07:15 Uhr

Schneefälle haben im Norden Hessens für Verkehrsbehinderungen gesorgt. Die Polizei meldete zahlreiche Blechschäden. Auch im Nahverkehr kam es zu Problemen, nicht nur im Norden.

Das Schneetreiben in Nordhessen hat am Donnerstag für zahlreiche Unfälle gesorgt, der Verkehr bewegte sich ab den Mittagstunden vielerorts deutlich langsamer als sonst. Stellenweise kamen festgefahrene Fahrzeuge gar nicht mehr weiter.

Die nordhessische Polizei berichtete am Abend von insgesamt etwa 110 kleineren Unfällen. Meistens blieb es bei Blechschäden, daneben gab es den Angaben zufolge zehn Leichtverletzte.

Mehrere Unfälle innerhalb kürzester Zeit

Auf der A7 rutschte ein Sattelschlepper in Höhe der Anschlussstelle Kassel-Mitte auf eine Leitplanke und verkeilte sich. Verletzt wurde niemand. Die Bergung dauerte mehrere Stunden.

Auf der A44 bei Zierenberg (Kassel) blieb ein Lkw stecken, weil er den Berg nicht mehr hoch kam. Bei Wolfhagen gab es einen Unfall mit Personenschaden, Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.

Orangefarbende Räumungsfahrzeuge auf einer verschneiten Straße.

Räumungsfahrzeuge im Schneetreiben in Kassel.

Die Polizei im Schwalm-Eder-Kreis berichtete von fünf bis sechs Unfällen innerhalb einer halben Stunde. Auch auf der B3 bei Gilserberg blieb ein Lkw stecken und musste auf den Streudienst warten.

Viele festgefahrene Lkw

Auf der A44 bei Hessisch-Lichtenau (Werra-Meißner) fuhren sich zwei Laster fest. Der Pkw-Verkehr konnte nach Polizeiangaben aber passieren. Von zahlreichen festgefahrenen Lastwagen berichtete auch die Polizei in Waldeck-Frankenberg.

Dort sei es innerhalb von drei Stunden zu zwölf Unfällen gekommen. Die Straßenmeistereien kämen mit dem Räumen der zugeschneiten und teils vereisten Straßen kaum hinterher, sagte eine Sprecherin. Gegen Abend beruhigte sich die Wetterlage, wie ein Polizeisprecher sagte.

Witterungsbedingte Weichenstörungen

Auch auf den Schienen kam es durch den Schnee zu Beeinträchtigungen: Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) meldete witterungsbedingte Weichenstörungen im Bereich des Kasseler Hauptbahnhofs, die zu Fahrtausfällen bei der Linie RT5 führten. Die Buslinie 11 konnte nur im Abschnitt Bahnhof Wilhemshöhe - Ahnatalstraße verkehren. Die Busse der Linie 10 endeten Am Kubergraben.

Auch in anderen Regionen sorgten Schnee und Eisglätte für Probleme im Nahverkehr. Im Rheingau-Taunus-Kreis kam es bei zahlreichen Buslinien zu Ausfällen und Verspätungen. Im Kreis Limburg-Weilburg musste der Betrieb der Linien LM59, LM33, 282, 283, 285, 262, 265 245, 231, 229, 223 vorübergehend eingestellt werden.

Hochwasservorwarnung, Straße überflutet

Während im Norden viel Schnee fiel, regnete es in anderen Landesteilen ergiebig. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) gab eine Hochwasservorwarnung heraus. Am frühen Donnerstagnachmittag sei an 14 der mehr als 40 Messstellen in Hessen die Meldestufe eins überschritten worden, auch, weil es bereits am Mittwoch vielerorts geregnet hatte.

Im Landkreis Gießen wurde eine Landstraße überflutet. Wie die Landesmeldestelle in Wiesbaden mitteilte, wurde die L3359 zwischen Heuchelheim an der Lahn und dem Abzweig nach Dutenhofen in beiden Richtungen gesperrt.

Am Freitagmorgen war an der Wohra bei Bartenhausen (Marburg-Biedenkopf) die Hochwassermeldestufe zwei überschritten. Dort betrug der Wasserstand zeitweise drei Meter.

Zum Wochenende hin werde mit zunehmendem Hochdruckeinfluss und nachlassenden Niederschlägen gerechnet. An den Oberläufen und kleineren Gewässern seien ab Freitag sinkende Wasserstände zu erwarten. In den größeren Gewässern würden die Hochwasserscheitel am Freitag, am hessischen Rheinabschnitt am Samstag, erwartet.