Eine Hochspannungsleitung verläuft entlang einer Bundesstraße südlich von Rostock. (Themenbild)

Mecklenburg-Vorpommern Klage gegen Stromtrasse zwischen Güstrow und Parchim abgewiesen

Stand: 30.04.2025 17:20 Uhr

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat am Mittwoch eine Klage gegen die Errichtung einer Höchstspannungsleitung zwischen den Umspannwerken Güstrow und Parchim Süd abgewiesen.

Für die Energiewende müssen künftig größere Mengen Strom von der windreichen Küste ins Binnenland transportiert werden. Die geplante Trasse zwischen den Umspannwerken Güstrow und Parchim Süd ist dabei ein Baustein, verankert im Bundesbedarfsplan. Bisher steht hier seit 1958 eine 220-Kilovolt-Freileitung, die der Netzbetreiber "50hertz" durch eine 380-Kilovolt-Leitung ersetzen wird. Doch die Trasse führt über das Gebiet von Dobbertin - die Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim klagte. Sie fürchtete Einschränkungen für den Umweltschutz, die Landwirtschaft und den eigenen Windkraftausbau.

Trasse berücksichtige Naturschutzprojekt

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies das nun zurück. Die Gemeinde habe nur eine Befugnis zur Rüge, wenn sie ihr kommunales Selbstverwaltungsrecht sowie Grundeigentum in Gefahr sieht. Eine Beeinträchtigung eigener Planungen oder kommunaler Einrichtungen sei nicht erkennbar gewesen, so die Richter. Das gelte auch für das von der Gemeinde angeführte Wiedervernässungsprojekt "Dobbiner Plage", da die Federführung bei der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern liegt - nicht bei der Gemeinde. Der Planfeststellungsbeschluss sehe vor, dass die Trasse in diesem Bereich auf Hochwasserfundamenten stehe. Das sei mit der möglichen Wiedervernässung vereinbar. Dobbertins Bürgermeister Dirk Mittelstädt zeigte sich enttäuscht. Man müsse, so sagte er, die Entscheidung akzeptieren.

Die Höchstspannungsleitung soll perspektivisch Strom von der Küste über Parchim und Perleberg in Brandenburg nach Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt transportieren. Dort wird ein Knotenpunkt für die sogenannte SüdOst-Link-Trasse entstehen, die Energie in die industriellen Ballungsräume - etwa in Bayern - weiterleiten wird.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 30.04.2025 | 19:00 Uhr