Unterschiedlich geschliffene Bernsteine, teilweise mit Löchern darin.

Mecklenburg-Vorpommern Rostock: Archäologische Untersuchung am Rathaus abgeschlossen

Stand: 17.04.2025 19:04 Uhr

Bei den Grabungen waren unter anderem Hinweise auf frühen Tuchhandel und Bernsteinbearbeitung gefunden worden.

In Rostock sind die archäologischen Untersuchungen auf dem Gelände für den Rathausanbau abgeschlossen. Nun kann mit dem Rohbau begonnen werden, teilt der städtische Eigenbetrieb zur Objektbewirtschaftung mit. Ein einst den Standort prägendes Doppelgiebelhaus war 1942 zerstört worden. Die aktuellen Untersuchungen haben ergeben, dass es vermutlich um 1400 umfangreich umgebaut worden war. In einer wohl als Brunnen angelegten Grube auf dem Gelände, neben einer gemauerten Zisterne, fanden die Archäologen flandrische Tuchplomben aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Diese Funde sind Hinweise auf den Seehandel zwischen Rostock und den großen Handelszentren wie Brügge. Zwischen Tonscherben und Bernsteinsplittern kam bei den Grabungen zudem eine geschliffene Bernsteinperle zum Vorschein. Ein Hinweis auf eine lokale Verarbeitung von Bernstein in Rostock in der Zeit um 1260 bis 1280, die Experten als sehr selten einschätzen.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Rostock | 17.04.2025 | 18:30 Uhr