Autos und Anhänger der Autotuner-Szene stehen am ehemaligen Expo-Gelände.

Niedersachsen "Carfreitag": Polizei kontrolliert Autoposer

Stand: 19.04.2025 12:13 Uhr

Am sogenannten Carfreitag hat die Polizei in Niedersachsen verstärkt Autoposer kontrolliert. Der Karfreitag ist bei Fahrern von PS-starken Autos sehr beliebt, gerade junge Fahrer fallen oft an dem Tag auf.

Von Jan Reckweg

Die Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland führte Schwerpunktkontrollen an rund 25 Fahrzeugen durch. Die Bilanz hier nach Angaben der Polizei: Vier Ordnungswidrigkeiten - und ein Strafverfahren, unter anderem wegen einer manipulierten Abgasanlage und fehlenden Versicherungsschutzes. Bei einem Car-Tuning-Treffen in Hesel im Landkreis Leer leitete die Polizei nach ihren Kontrollen sieben Verfahren wegen des Erlöschens der Betriebserlaubnis ein - Grund waren Bauartveränderungen. Außerdem untersagte die Polizei den Besitzern die Weiterfahrt.

Verstärkte Tempo- und Tuning-Kontrollen

Auch die Polizei in Braunschweig und die Inspektionen unter anderem in Gifhorn, Goslar und Salzgitter wollten ihre Streifendienste an dem Tag entsprechend erhöhen. In Salzgitter überprüfte die Polizei mehr als 100 Fahrzeuge. 18 Autofahrern untersagte sie anschließend die Weiterfahrt - Grund waren Bauartveränderungen und technische Mängel. Weitere Kontrollen ergaben mehrere Fahrer ohne Führerschein, ohne Versicherung sowie einen Fahrer unter Einfluss von Rauschmitteln.

Polizei: Junge Fahrer fallen im Bereich Tuning und Posing auf

In den Landkreisen Lüneburg, Celle, Harburg, Heidekreis, Lüchow-Dannenberg, Rotenburg, Uelzen und Stade sollten sogenannte Tuningkontrollgruppen am Karfreitag unterwegs sein. Sie wurden speziell im Bereich Autoposer- und der Tuningszene geschult, wie ein Sprecher der Polizei dem NDR Niedersachsen mitteilte. Die Polizei weise im Vorfeld gerade junge Fahrer zwar auf ihr Fehlverhalten hin, es müsse aber auch kontrolliert werden, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Optimistischer schätzte die Polizei die Situation für Uelzen ein: Dort funktioniere die Zusammenarbeit mit der Tuningszene durch eine eingerichtete Arbeitsgruppe sehr gut, so der Polizeisprecher.

Fokus auf illegales Tuning und aufheulende Motoren

In Bremen hat die Polizei am "Carfreitag" nach eigenen Angaben "erneut gezielte Kontrollmaßnahmen" durchgeführt. Der Fokus lag dabei auf der Überseestadt. In den vergangenen Jahren habe es vergleichsweise wenig Verstöße gegeben, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Sie setzt auf moderne Messgeräte, Videowagen, zivile Einsatzkräfte sowie ein sogenannter "Enforcement Trailer", also einem Blitzer-Anhänger. Bei den Verstößen an "Carfreitag" geht es laut der Polizei vor allem um Dinge wie illegales Tuning, verbotene Autorennen, aufheulende Motoren, unnötiges Umherfahren und Fahren ohne Fahrerlaubnis. Die Bremer Polizei stellte bei ihren Kontrollen hauptsächlich Tempoüberschreitungen fest. Spitzenreiter war demnach ein Fahrer im Industriehafen: er war mit 42 Km/h zu viel unterwegs. Es wurden außerdem mehrere Fahrer ohne gültigen Führerschein ermittelt.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 18.04.2025 | 14:00 Uhr