Aus den Schornsteinen einer Industrieanlage in der Nähe von Stade in Niedersachsen steigen Rauchwolken auf.

Niedersachsen Energieversorgung: Niedrigster Treibhausgas-Ausstoß seit 1990

Stand: 27.05.2025 19:38 Uhr

In Niedersachsen sind die sogenannten energiebedingten Emissionen von Kohlenstoffdioxid (CO2) auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1990 gefallen.

Im Jahr 2022 wurden 57,1 Millionen Tonnen CO2 in der Energieversorgung ausgestoßen, wie aus einer CO2-Bilanz hervorgeht, die das Landesamt für Statistik Niedersachsen am Dienstag veröffentlicht hat. Im Vergleich zu 1990 - dem Aufzeichnungsbeginn - sanken die Emissionen damit um rund 25 Prozent oder 19,6 Millionen Tonnen. Als "energiebedingt" bezeichnen die Statistiker Emissionen, die entstehen, wenn Kraft- und Heizwerke fossile Brennstoffe nutzen, um Strom und Wärme zu gewinnen. Auch CO2-Ausstöße in Haushalten, der Wirtschaft und im Verkehr fallen den Angaben zufolge unter die energiebedingten Emissionen. 2021 machte diese Emissionsart den Angaben zufolge 78,4 Prozent aller klimawirksamen Treibhausgase in Niedersachsen aus.

Temperaturen, Kraftwerk-Stilllegung und Ukraine-Krieg

Der Bilanz zufolge entstanden 2022 drei Viertel der landesweiten, energiebedingten CO2-Emissionen etwa im Bergbau, im verarbeitenden Gewerbe und im Verkehr sowie im Sektor "Haushalte, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und übrige Verbraucher". Rund ein Viertel stammte demnach aus dem Verbrauch von Erdgas und Kohle zur Erzeugung von Strom und Wärme. Als einen Grund für den Rückgang nennt das Landesamt unter anderem die in dem Berichtsjahr milderen Temperaturen - private Haushalte hätten weniger geheizt und so auch weniger CO2 ausgestoßen. Hinzu komme, dass im Jahr 2022 in allen Verbrauchssektoren weniger Erdgas verbraucht wurde - dazu hätte der Ukraine-Krieg geführt, heißt es. Als einen weiteren Grund nennen die Statistiker die Stilllegung des Kernkraftwerks Grohnde zum Jahresende 2021. Die CO2-Bilanz erstellt das Landesamt für Statistik jährlich im Auftrag des niedersächsischen Umweltministeriums.