Ein Fassadenschild des Amtsgerichts Hannover.

Niedersachsen Hannover: Ehemaliger Polizist wegen Bestechlichkeit verurteilt

Stand: 10.01.2025 14:20 Uhr

Das Amtsgericht Hannover hat einen ehemaligen Polizisten wegen Bestechlichkeit im besonders schweren Fall zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Er hatte Informationen verkauft.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 28-Jährige von Dezember 2022 bis Anfang April 2023 in mindestens fünf Fällen Abfragen beim Kraftfahrt-Bundesamt, dem Einwohnermeldeamt und dem Auskunftssystem der Polizei gestellt und diese über eine Internetplattform verkauft hat. Im Gegenzug erhielt er nach Angaben eines Gerichtssprechers Bitcoins. Mithilfe der Informationen wollten die Käufer den Angaben nach zivile Fahrzeuge der Polizei sowie Kennzeichen weiterer Menschen enttarnen.

28-Jähriger muss zudem diverse Geldbeträge zahlen

Der ehemalige Polizist hatte die Vorwürfe vor Gericht gestanden. Neben der Bewährungsstrafe von einem Jahr und elf Monaten muss der 28-Jährige laut Amtsgericht diverse Geldbeträge zahlen, etwa 3.000 Euro an die Landeskasse. Auf eigenen Antrag ist er aus dem Beamtenverhältnis entlassen worden. Sogenannte Anwärtergrundbeträge über mehr als 17.600 Euro wurden nach Angaben des Amtsgerichts zurückgefordert. Ausgehend von den eingehenden Zahlungen auf der Bitcoin-Adresse des Mannes ergab sich der Verdacht auf insgesamt 143 verkaufte Auskünfte. Für diese Informationen soll er einen Betrag von fast 24.500 Euro in Bitcoins erhalten haben. Das Gericht ordnete an, die Summe einzuziehen. Das Urteil ist nach Angaben eines Gerichtssprechers bereits rechtskräftig.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 10.01.2025 | 13:30 Uhr