Niedersachsen Niedersachsen: Schnee sorgt für Schulausfälle und Zugverspätungen
Schneefälle haben in Teilen Niedersachsens zu Hunderten Unfällen geführt. Die Lage auf den Straßen hat sich inzwischen beruhigt, Züge sind jedoch weiterhin verspätet. Zudem fällt in einigen Landkreisen die Schule aus.
Im Landkreis sowie in der Stadt Göttingen sind alle Grundschulen, weiterführenden und berufsbildenden Schulen betroffen. Eine Notbetreuung für Schülerinnen und Schüler sei sichergestellt, heißt es vom Landkreis. Auch an allen Schulen im Landkreis Northeim findet heute kein Unterricht statt. Die aktuellen Wetterverhältnisse ließen einen sicheren Schulweg und eine sichere Schülerbeförderung nicht zu, hieß es in einer Mitteilung. Auch hier werde es für Schülerinnen und Schüler, die trotz des Unterrichtsausfalls zur Schule kommen, eine Notbetreuung geben. Im Landkreis Holzminden sind alle allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen sowie die Grundschule Duingen und die Außenstelle Duingen der Oberschule Delligsen vom Unterrichtsausfall betroffen. In der Region Hannover, in der gestern der Busverkehr vorübergehend eingestellt worden war, findet der Unterricht dagegen heute statt.
Glätte führt zu Hunderten Unfällen
Der Linienbus im Landkreis Hildesheim musste mit einem schweren Kranwagens angehoben werden.
Gestern hatten Schnee und Glätte zu zahlreichen Unfällen in Niedersachsen geführt. Allein in den Landkreisen Hildesheim, Hameln-Pyrmont, Schaumburg, Nienburg und Holzminden waren es laut Polizei insgesamt 250. In allen Fällen waren es kleinere Unfälle mit Blechschäden. Bis spät in die Nacht war die A7 ab Seesen nach Göttingen voll gesperrt. Dort war ein Sattelzug umgekippt. Im Landkreis Hildesheim war ein Linienbus auf schneeglatter Fahrbahn in einen Graben gerutscht. Die fünf Insassen und der Busfahrer blieben unverletzt. Auch bei Gifhorn war ein mit 15 Fahrgästen besetzter Linienbus in den Seitengraben gerutscht. Verletzt wurde niemand. Im Landkreis Helmstedt waren mehrere Bäume durch die Schneelast umgekippt. Die Feuerwehr musste sie von den Straßen räumen.
Zugverkehr: Einschränkungen auf mehreren Regio-Linien
Beim Zugverkehr führt das anhaltende Winterwetter auch heute noch zu Einschränkungen. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, sind in Niedersachsen folgende Verbindungen betroffen (Stand: 10.01.2025, 05.58 Uhr):
- RB 46 (Braunschweig Hbf – Herzberg (Harz): Die Züge Richtung Braunschweig beginnen/enden in Gittelde und die Züge Richtung Herzberg (Harz) beginnen/enden in Münchehof (Harz). Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet.
- RB 80/81 (Göttingen/Bodenfelde – Nordhausen): Die Züge beginnen/enden in Northeim. Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet.
- RB 82 (Göttingen – Kreiensen – Bad Harzburg): Die Züge beginnen/enden in Goslar.
Die Bahn spricht von einer Reiseverlängerung von bis zu 60 Minuten und empfiehlt Reisenden, sich auf der Webseite oder in der App DB Navigator über Verspätungen und Zugausfälle zu informieren und gegebenenfalls andere Verkehrsmittel zu nutzen.
Viele Verspätungen und Ausfälle im Nahverkehr
Auswirkungen hatte das Winterwetter gestern auch für Fahrgäste von Bussen. So war in der Region Hannover der Busverkehr von Regiobus eingestellt, teilten die Verkehrsbetrieb Üstra mit. Zuvor war es zu Verspätungen und Ausfällen gekommen. Buslinien im Stadtverkehr der Üstra verkehrten demnach mit teils erheblichen Verspätungen und vereinzelten Ausfällen. Auch bei der Stadtbahn hatte es vereinzelt Verspätungen gegeben, so die Üstra. Seit heute Morgen verkehren die Busse in der Region Hannover wieder. Die S-Bahn Hannover meldete am Abend mehrere witterungsbedingte Weichenstörungen, die zu Verspätungen sowie Ausfällen führten. Geplante Schienenersatzverkehre in den Bereichen Langenhagen/Flughafen und Weetzen/Wennigsen fielen wegen des Wetters ebenfalls aus. Auch in Hildesheim und Göttingen wurde der Busverkehr zunächst eingestellt, mittlerweile wurde er aber wieder aufgenommen.
Warnung vor Glätte auf den Straßen
Der Deutsche Wetterdienst warnt bis zum Vormittag in ganz Niedersachsen vor Glätte. Wegen des Wintereinbruchs rät die Polizei, das eigene Fahrzeug vor Fahrtantritt gut zu checken - nicht mit Sommerreifen loszufahren und auch die Winterreifen auf die vorgeschriebene Profiltiefe zu überprüfen.
Laufen am Wurmberg bald die Skilifte?
Im Solling und in den Landkreisen Holzminden und Northeim liegen bereits mehr als zehn Zentimeter Schnee, wie der dortige Tourismusverband mitteilte. Das reiche für eine Rodelpartie, sagte eine Wirtin in Silberborn. Auch im Harz ist das Schlittenfahren möglich. Langlaufloipen sind nach Informationen des Harzer Tourismusverbandes aber noch nicht gespurt. Auch Skilifte laufen am Wurmberg noch nicht. Ob sich das bis zum Wochenende ändert, ist unklar. Meteorologin Stefanie Scharping von der Wetterwelt ist zuversichtlich: Die Temperaturen blieben im niedrigen Bereich, im Bergland gebe es Dauerfrost. "Dementsprechend können wir dann Skifahren." Erst am vergangenen Wochenende hatte es im Harz geschneit. Der Schnee taute aber schnell wieder ab.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 10.01.2025 | 08:00 Uhr