Die Meyer Werft im Papenburg.

Niedersachsen Meyer Werft: Aufsichtsrat tritt erstmals zusammen

Stand: 17.01.2025 15:48 Uhr

Erstmals in der Geschichte der Papenburger Meyer Werft gibt es einen Aufsichtsrat. Die zwölf Mitglieder wählen heute einen Vorsitzenden. Bund und Land Niedersachsen haben dafür einen Kandidaten vorgeschlagen.

Der Aufsichtsrat komme am Nachmittag in einer Videokonferenz zu seiner ersten konstituierenden Sitzung zusammen, sagte Andreas Hensen, Betriebsratsvorsitzender der Meyer Werft, dem NDR Niedersachsen. Bund und Land schlagen demnach Klaus Richter für den Vorsitz vor. Er arbeitete schon in der Chefetage von BMW, Airbus und beim Rüstungskonzern Diehl. Im Aufsichtsrat sitzen unter anderem vier Vertreter von Bund und Land, die zur Rettung der Werft mit 80 Prozent eingestiegen sind. Niedersachsen entsendet Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). Auf der Arbeitnehmerseite sind die IG Metall und die Betriebsräte im Aufsichtsrat vertreten. Für die Familie Meyer, die noch 20 Prozent der Werft hält, sitzt Jan Meyer im Aufsichtsrat.

Aufsichtsrat muss sich um Abbau von 340 Arbeitsplätze kümmern

Bei einem zweiten Treffen Ende des Monats soll es nach NDR Informationen schon um heikle Themen gehen: Unter anderem sollen 340 Mitarbeitende die Werft bis März über ein Freiwilligenprogramm verlassen, 180 haben dem schon zugestimmt. Es geht dabei auch um 185 Millionen Euro an Kosten, die nicht im Sanierungsgutachten standen. In den kommenden Wochen sollen außerdem bei allen Tochterfirmen der Werft Betriebsräte gewählt werden. Auch ein Konzernbetriebsrat werde installiert, heißt es. Die Meyer Werft hat ihren Firmensitz von Luxemburg nach knapp zehn Jahren wieder nach Papenburg verlegt. Eine kleine Einkaufsabteilung bleibt noch in Luxemburg. Die gehöre aber der Familie Meyer und habe nichts mit der neu strukturierten Werft zu tun, sagte ein Sprecher der Werft gegenüber NDR Niedersachsen.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Funkbilder - der Tag | 17.01.2025 | 16:00 Uhr