Ein Offshore-Windpark in der Nordsee  nordwestlich von Helgoland.

Niedersachsen Millioneninvestition: Niedersachsen fördert Wasserstoff-Pipeline

Stand: 07.01.2025 10:01 Uhr

Mit überschüssigem Windstrom soll künftig grüner Wasserstoff erzeugt werden - direkt auf der Nordsee. Für den Transport steht die Pipeline "Aquaductus" in den Startlöchern.

Der Anlaufpunkt soll bei Wilhelmshaven liegen. Für einen 100 Kilometer langen Teil der Pipeline stellt die Landesregierung 60 Millionen Euro bereit, wie das Umweltministerium mitteilte. Weitere Fördermittel von rund 140 Millionen Euro kommen von der Bundesregierung. Zuerst hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtet. Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger für den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft.

BUND kritisiert "Aquaductus"-Pipeline

Kritik an dem Vorhaben kommt vom Landesverband Niedersachsen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Die "Aquaductus"-Pipeline müsste das Wattenmeer durchqueren, was den Status als UNESCO-Weltnaturerbe weiter gefährden würde, so Marine Perrin vom BUND Niedersachsen.

Wasserstoff-Pipeline: Umweltministerium weist Kritik zurück

Das Umweltministerium weist die Kritik des BUND zurück. Vor dem Bau werde es Umweltprüfungen geben, sagte Umweltminister Christian Meyer (Grüne). Wenn der Bau abgeschlossen ist, sei die Pipeline kein Umweltrisiko für die Nordsee.

Was ist "grüner Wasserstoff"?
Wasserstoff ist keine Energiequelle wie Erdöl, Wind oder Sonnenenergie, sondern ein Energiespeicher. Von Natur aus kommt Wasserstoff nur in gebundener Form vor, etwa in Wasser oder Erdgas. Um das farblose chemische Element aus dieser Bindung abzuspalten, ist Energie notwendig. Dabei wird Wasser (H2O) in Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) aufgespalten. Für umweltfreundlichen "grünen Wasserstoff" werden Erneuerbare Energien wie Solar- oder Wind-Energie verwendet, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten (Elektrolyse).

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hallo Niedersachsen | 06.01.2025 | 19:30 Uhr