Das Niedersachsenross aus Porzellan wird im Werksverkauf der Porzellanmanufaktur Fürstenberg im Landkreis Holzminden zum Verkauf angeboten.

Niedersachsen Niedersachsen hält trotz Kritik an Porzellanmanufaktur fest

Stand: 05.06.2025 13:37 Uhr

Auch nach dem Wechsel an der Spitze der Niedersächsischen Staatskanzlei steht die Landesregierung zu der Fürstenberger Porzellanmanufaktur. Wegen roter Zahlen erntete das Unternehmen immer wieder Kritik.

Etwa der Bund der Steuerzahler verwies in der Vergangenheit auf die mangelnde Wirtschaftlichkeit der Firma im Weserbergland - es fehle heutzutage schlicht die Nachfrage nach den Produkten, so die Kritik. Das niedersächsische Finanzministerium hält dagegen: "Die Traditionsmanufaktur ist nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber in der Region, sondern auch ein Teil unseres niedersächsischen Kulturgutes." Die Landesregierung sei nach wie vor von der Sinnhaftigkeit der Beteiligung an dem Unternehmen aus dem Landkreis Holzminden überzeugt, hieß es weiter.

Rund 10,25 Millionen Euro Verlust in drei Jahren

Über eine Investitionsgesellschaft ist das Land zu 98 Prozent an der Manufaktur beteiligt. Die restlichen zwei Prozent hält der Landkreis. In den vergangenen drei Jahren machte die Firma einen Verlust von rund 10,25 Millionen Euro, so das Finanzministerium. Belastet habe das den Landeshaushalt jedoch nicht. Die Mutterfirma Fürstenberg Holding habe die Verluste durch Gewinne aus anderen Beteiligungen ausgeglichen.

Unternehmenssitz in mittelalterlichem Schloss

Die 1747 gegründete Fürstenberger Porzellanmanufaktur ist die zweitälteste der Bundesrepublik. Ihr Sitz befindet sich in einem mittelalterlichen Schloss direkt an der Weser im gleichnamigen Fürstenberg. Auch heute noch erhalten offizielle Gäste Niedersachsens traditionell Porzellanrösser oder andere Produkte des Unternehmens als Gastgeschenke.

Museum erwirbt Tafelservice für 600.000 Euro

Kulturell gilt die Bedeutung des Unternehmens als groß. Kürzlich erwarb das Museum Wolfenbüttel eine 185-teilige Tafelservice-Sammlung der Fürstenberger Porzellanmanufaktur für 600.000 Euro mithilfe des Landes und diversen Stiftungen. Das in den 1770er-Jahren hergestellte "Holländisches Service" gilt als eines der bedeutendsten Ensembles der europäischen Porzellankunst.