
Niedersachsen Trickbetrug am Telefon: Wenn Senioren gezielt zu Opfern werden
In Niedersachsen geben sich Kriminelle wiederholt als Polizisten, Bankangestellte oder Familienmitglieder aus und fordern unter einem Vorwand Geld oder Wertgegenstände. In einem Fall erbeuteten sie 40.000 Euro.
Jüngst mehren sich Fälle von Anrufen falscher Polizeibeamter oder anderer Amtspersonen, wie die Polizei Stade mitteilt. Eine 86-Jährige wurde in Stade Opfer dieser Masche. Sie sei am Telefon derart unter Druck gesetzt worden, dass sie zur Bank gefahren und mehr als 25.000 Euro auf ein vermeintliches Polizeikonto überwiesen hätte. Als die Betrüger erneut anriefen und höhere Summen forderten, wäre der Fall einer Bankmitarbeiterin aufgefallen, so die Polizei weiter.
Weitere Fälle von Anrufen falscher Polizisten
Auch in Emsbüren (Landkreis Emsland) und Nordhorn (Landkreis Grafschaft Bentheim) haben sich in zwei aktuellen Fällen Kriminelle am Telefon als Polizisten ausgegeben und hohe Geldbeträge sowie Schmuck von Senioren erbeutet, so die Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim. In einem Fall hätten die Täter eine Kaution gefordert, um die Inhaftierung eines Angehörigen zu verhindern. Im zweiten Fall behaupteten die Täter, es sei zu Einbrüchen in der Nachbarschaft gekommen. Sie gaukelten vor, nur Bargeld und Wertgegenstände des Opfers "in Sicherheit bringen zu wollen", wie die Polizei mitteilte.
Anrufe vermeintlicher Familienmitglieder oder Bankmitarbeiter
Zwei weitere bereits bekannte Strategien sind vorgetäuschte Anrufe von Familienmitgliedern oder Bankmitarbeitern. Laut der Polizei Wolfsburg wurde eine Seniorin in Königslutter (Landkreis Helmstedt) am Dienstag Opfer von Trickbetrügern, die sich als ihre Nichte ausgaben und so Schmuck im Wert von 40.000 Euro erbeuteten. In einem weiteren Fall in Wanna (Landkreis Cuxhaven) hätte eine 81-Jährige nach dem Anruf eines vermeintlichen Bankmitarbeiters eine vierstellige Summe abgehoben. Daraufhin übergab sie das Geld sowie ihre Girokarte einem weiteren vermeintlichen Bankmitarbeiter an ihrer Haustür, so die Polizei Cuxhaven.
So schützen Sie sich vor den Betrugsmaschen
Die Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim hat eine Liste mit Tipps erstellt:
- Beenden Sie das Gespräch sofort, wenn Sie Zweifel haben.
- Rufen Sie selbst zurück. Verwenden Sie eine Ihnen bekannte Nummer Ihrer Polizei oder des Familienmitglieds.
- Geben Sie keine Informationen preis (Details zu Vermögen, Konten oder persönlichen Daten)
- Sprechen Sie mit Angehörigen oder Vertrauenspersonen, bevor Sie irgendetwas unternehmen.
- Erstatten Sie Anzeige, auch bei versuchten Betrugsfällen.
- Sprechen Sie mit Verwandten und Freunden (speziell mit älteren Mitmenschen) über diese Betrugsmaschen.
- Wer verdächtige Anrufe erhält oder bereits Opfer geworden ist, wird gebeten, sich bei der nächsten Polizeidienststelle zu melden oder den Notruf 110 zu wählen.