Nele Rörup liegt in einem Bett im Krankenhaus

Niedersachsen Welt-Blutkrebs-Tag: Heidekönigin hat Stammzellen gespendet

Stand: 28.05.2025 20:00 Uhr

Am 28. Mai ist Welt-Blutkrebs-Tag. Für viele Betroffene gilt eine Stammzellenspende als einzige Überlebenschance - und Spendende als potenzielle Lebensretter. So wie Nele Rörup: Die amtierende Heidekönigin hat gespendet.

Von Torsten Ahles

Vor vier Jahren war die 25-jährige Nele Rörup durch eine Influencerin auf das Thema aufmerksam geworden. Sie informierte sich damals eingehend und registrierte sich schließlich im Jahr 2021 bei der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei). "Man bekommt tatsächlich auch die ganze Zeit gesagt, dass man seine Bereitschaft jederzeit zurückziehen kann, wenn man doch nicht möchte" erzählt sie dem NDR Niedersachsen. Nele Rörup zog nicht zurück. Im vergangenen Winter - wenige Monate nachdem sie zum Abschluss des Heideblütenfestes in Amelinghausen (Landkreis Lüneburg) zur neuen Heidekönigin gewählt wurde - klingelte dann ihr Telefon: Es gab einen Treffer.

Emotionales Erlebnis für die BWL-Studentin

Viele Spender kommen trotz ihrer Bereitschaft nie in Frage, Nele Rörup schon. "Das fand ich schon sehr rührend, dass ich jetzt die einzige Person bin, die in der Lage ist, möglicherweise das Leben dieses Menschen zu retten", erinnert sich die BWL-Studentin an ihre Gefühle nach dem Anruf. Anschließend musste sie noch einmal zu ihrem Hausarzt, um eine Blutprobe abzugeben. Dabei wurde überprüft, ob es sich wirklich um eine Übereinstimmung handelt. Bei Nele Rörup passte es. Wo und wann genau sie letztlich gespendet hat, darf aus Datenschutzgründen nicht erwähnt werden.

Weitgehend schmerzfreie Prozedur

In rund 90 Prozent der Fälle wird eine periphere Stammzellenentnahme durchgeführt. So wie bei Nele Rörup. Dazu musste die 25-Jährige sich ein paar Tage vor der Entnahme selbst Medikamente spritzen, damit die Stammzellen aus dem Knochenmark in die Blutbahn gelangen. "Ja, das hört sich im ersten Moment etwas abschreckend an, aber ich fand es gar nicht schlimm", sagt Nele Rörup. In einer Klinik wurde sie dann an ein sogenanntes Apheresegerät angeschlossen: Dabei läuft das Blut aus einem Arm in die Maschine, wo die Stammzellen herausgefiltert werden, am anderen Arm läuft es anschließend wieder in den Körper zurück. Bei Rörup dauerte der Prozess knapp fünf Stunden.

Nele Rörup gehört zu begehrter Zielgruppe

Deutschlandweit sind bei der weltweit kooperierenden DKMS mehr als 12,5 Millionen Menschen als Spenderinnen und Spender registriert. In Niedersachsen sind es rund 900.000. Die Mehrheit der registrierten Personen ist laut DKMS über 30 Jahre alt. Die gefragtesten Spender sind aber jünger. "Da müssen wir schauen, dass wir an den Universitäten, Schulen oder dort, wo junge Menschen sind, noch zulegen und Zuwachs gewinnen", sagt DKMS-Sprecherin Julia Ducardus. Nele Rörup passt mit ihren 25 Jahren also perfekt ins Profil. Wer ihre Spende erhalten hat, erfährt sie frühestens in zwei Jahren: "Das ist dann bestimmt nochmal ein ganz anderes Gefühl und ich kann mir vorstellen, dass es auch für den Patienten ganz schön ist, sich kennenzulernen", sagt Nele Rörup.