
A45 in Nordrhein-Westfalen 70 Meter hohe Talbrücke erfolgreich verschoben
Ein 40.000 Tonnen schweres Brückenteil wurde an der A45 bei Wilnsdorf millimetergenau in seine Endposition verschoben. Und das Ganze bei laufendem Verkehr auf dem zweiten, bereits fertiggestellten Brückenbauteil.
In den letzten Wochen wurden dafür die sechs 70 Meter hohen Brückenpfeiler um etwa zwei Zentimeter angehoben. Zwischen den Pfeilern und dem Fundament lagen Teflonplatten, die wie Gleitlager wirkten. Mit Spezialfett und großen Hydraulikpressen wurde dann die Brücke wie auf Schienen bewegt. So wurde der enorme Reibungswiderstand stark reduziert.
Experten sind begeistert
Vertreter des Bundesverkehrsministeriums haben angedeutet, dass dieses Bauprojekt Schule machen wird. Dass auch andere maroden Talbrücken auf diese Art neu gebaut werden könnten. Das spare Zeit und vor allem Geld. Dafür müssten allerdings die Rahmenbedingungen einzeln geprüft werden.

Tonnenschwere Brücke wird verschoben
In einigen Fällen fehlt dafür zum Beispiel der Platz. Die neue Bundesregierung versprach aber, Tempo zu machen, da Deutschland mitten in einer Brückenbau-Krise stecke. Viele Autobahnbrücken seien marode, allein an der A45 müssen mehr als 60 ersetzt werden.
Mehr als acht Jahre Bauzeit
Die Arbeiten an der Brücke Rinsdorf haben vor rund acht Jahren begonnen. Zuerst wurde eine Hälfte der neuen Brücke gebaut, dann die alte gesprengt, danach die zweite neue Hälfte errichtet. Am Mittwoch fand dann der finale Brückenschub statt.
Deutschlandweit einzigartiges Brückenbauprojekt
Ein solches Verfahren hat es in Deutschland in dieser Art noch nicht gegeben – schon gar nicht auf einer vielbefahrenen Autobahn, so die Verantwortlichen. Die A45 ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Autobahnen in Deutschland – täglich sind hier rund 60.000 Fahrzeuge unterwegs, darunter viele Lkw.

Tonnenschwere Rinsdorf-Talbrücke wird komplett verschoben
Anders als bei der Talbrücke Rahmede in Lüdenscheid, die seit mehr als drei Jahren voll gesperrt ist, kann in Rinsdorf der Verkehr während der gesamten Bauzeit weiterlaufen. Eine Vollsperrung über Wochen oder Monate würde den Verkehr lahmlegen – mit Staus bis ins Ruhrgebiet.
Ein Ausblick: Ende des Jahres soll der Verkehr über die komplette Talbrücke Rinsdorf rollen.
Unsere Quellen:
- Autobahn GmbH
- Reporter vor Ort