Rote Fahnen mit dem weißen Vodafone-Logo wehen vor einem gläsernen Hochhaus.

Datenschutzverstöße Millionenstrafen für Vodafone

Stand: 03.06.2025 19:45 Uhr

Wegen Datenschutzverstößen hat Vodafone zwei Geldbußen im Umfang von insgesamt 45 Millionen Euro zahlen müssen. Nach Angaben der Bundesbeauftragten für den Datenschutz ist es die höchste Geldbuße, die ihre Behörde je verhängt habe.

Von Christian von Stülpnagel

Es ist die höchste Strafe, die die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und Informationsfreiheit in Bonn je verhängt hat: Der Mobilfunkkonzern Vodafone muss wegen Datenschutz-Verstößen ein Bußgeld in Höhe von 45 Millionen Euro zahlen.

Der Großteil der Strafe bezieht sich auf eine Schwachstelle des Konzerns bei der Verknüpfung des Online-Portals „Mein Vodafone“ mit der Telefonhotline. Es habe eine Schwachstelle bei der Authentifizierung gegeben, so die Bonner Beauftragte: Also bei der Überprüfung, ob es sich bei dem Antrag eines Kunden wirklich um die angegebene Person gehandelt habe.

Telefonnummern von eSIM-Nutzern übernommen

Durch die Probleme hätten Unbefugte die Möglichkeit gehabt, die Profile von elektronischen SIM-Karten zu übernehmen und dadurch etwa die Telefonnummer der Betroffenen zu kapern. Das könnte zu weitergehenden Betrugsfällen geführt haben – denn mittlerweile setzen viele Online-Dienste auf Telefonnummern zu Verifizierung.

15 Millionen Euro des verhängten Bußgeldes muss Vodafone zahlen, weil es seine Vertriebspartner nicht ordentlich überprüft hat. Einige von dessen Mitarbeitern hätten Verträge aufgesetzt, denen die betroffenen Kunden zuvor nicht zugestimmt hatten.

Ich möchte hervorherben, dass Vodafone während der Dauer des gesamten Verfahrens ununterbrochen und uneingeschränkt mit mir kooperiert und auch Umstände offengelegt hat, durch die sich das Unternehmen selbst belastet hat.

Louisa Specht-Riemenschneider, Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit

Der Konzern habe die Schwachstellen bereits geschlossen und sich von Partneragenturen getrennt. Vodafone habe das Bußgeld bereits akzeptiert und gezahlt – und zusätzlich Geld an Organsiationen gespendet, die sich für mehr Datenschutz einsetzen.

Louisa Specht-Riemenschneider, Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit

Louisa Specht-Riemenschneider, Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit

Luisa Specht-Riemenschneider nutzte das Bußgeld, um auf die Relevanz von Datenschutz beim Aufbau von IT-Infrastruktur aufmerksam zu machen: "Datenschutz wird häufig fälschlicherweise als Hindernis für IT-Investitionen angesehen. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Ohne IT-Investitionen drohen Sicherheitsvorfälle und auch Sanktionen der Datenschutzaufsicht.“

Unsere Quellen:

  • Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit
  • Deutsche Presse Agentur
  • Reuters

Über dieses Thema berichtete der WDR auch in seinen Radio-Nachrichten auf WDR 2 um 14 Uhr.