Wildschwein

Nordrhein-Westfalen Afrikanische Schweinepest in NRW: Fragen und Antworten

Stand: 19.06.2025 21:45 Uhr

In NRW sind mehrere Wildschweine an der Afrikanischen Schweinpest verendet. Wie man sich jetzt verhalten sollte.

Von Johanna Esch

Im Kreis Olpe sind inzwischen fünf Wildschweine an der Afrikanischen Schweinepest gestorben. Das hat das NRW-Landwirtschaftsministerium am Mittwoch bestätigt. Es besteht die Sorge, dass sich die Tierseuche weiter ausweitet.

Der Fund der infizierten Tiere wirft viele Fragen auf: Können sich Menschen mit dem Virus anstecken? Darf man jetzt noch im Wald spazieren gehen? Ist infiziertes Schweinefleisch gefährlich? Ein Überblick.

Können Menschen die Afrikanische Schweinepest bekommen?

Nein, Menschen können sich nicht mit dem ASP-Virus infizieren.

Für wen ist das ASP-Virus gefährlich?

Die Afrikanische Schweinepest ist nur für Haus- und Wildschweine gefährlich, da das Virus nur diese Tiere befällt. Für Haus- und Wildschweine ist es eine hochansteckende, unheilbare Virusinfektion, die fast immer innerhalb weniger Tage zum Tod der infizierten Schweine führt. Es gibt keine Impfung.

Welche Tiere können die Afrikanische Schweinepest kriegen?

Die Afrikanische Schweinepest können nur Haus- und Wildschweine bekommen. Haustiere wie Hunde und Katzen oder Wildtiere wie beispielsweise Rehe und Hirsche können sich nicht anstecken.

Können Menschen sich über verzehrtes Schweinefleisch anstecken?

Nein, Menschen können sich nicht mit dem ASP-Virus infizieren - auch nicht über die Aufnahme von verseuchten Nahrungsmitteln.

Darf man Schweinefleisch von infizierten Tieren essen?

Nein, man darf aus seuchenschutztechnischen Gründen kein infiziertes Fleisch essen. Die Afrikanische Schweinepest stellt keine Gefahr für Menschen dar. Allerdings könnte etwa die Entsorgung von Fleischresten für die Weiterverarbeitung der Seuche sorgen.

Paniertes Schnitzel mit warmem Kartoffel-Gurken-Salat

Die Entsorgung von infizierten Fleischresten könnte die Seuche weiterverbreiten.

Woran erkenne ich Fleisch von Schweinen, die das ASP-Virus hatten?

Verbraucherinnen und Verbraucher können nicht erkennen, ob es sich möglicherweise um ASP-viruslastiges Fleisch handelt. Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat geht davon aus, dass verseuchtes Fleisch nicht in den Handel gelangt.

Wie gefährlich ist die Afrikanische Schweinepest?

Für Haus- und Wildschweine verläuft eine Infektion mit dem ASP-Virus fast immer tödlich. Andere Haus- oder Nutztiere sowie Menschen können sich nicht anstecken. Für sie ist die Afrikanische Schweinepest nicht gefährlich.

Soll ich meine im Wald benutzte Kleidung desinfizieren?

Kleidung und ähnliche Gegenstände müssen nur desinfiziert werden, wenn sie Kontakt mit Wildschweinen, Blut, Kot, Körperflüssigkeiten oder Wildschweinkadavern hatten. Kleidung kann 20 Minuten bei 60 Grad gewaschen werden.

Der ASP-Erreger ist sehr widerstandsfähig. Er ist auch bei einem verwesten Schweinekadaver mehrere Wochen bis Monate infektiös.

Wie finde ich heraus, ob ein Wald wegen ASP-Fällen eine Sperrzone ist?

Ein Hund im Wald

Hunde sind nicht gefährdet.

Die zuständige Veterinärbehörde macht öffentlich, welche Zonen gesperrt sind. Dabei gibt es eine Sperr- und eine Pufferzone. Die betroffenen Gebiete werden mit Schildern gekennzeichnet. Bei Fragen kann man sich bei der für das betroffene Gebiet zuständigen Behörde melden.

Ist die Afrikanische Schweinepest eine Gefahr für meinen Hund?

Nein, nur Schweine und Wildschweine können sich mit der Afrikanischen Schweinepest infizieren. Hunde sind nicht gefährdet.

Was muss ich tun, wenn ich ein infiziertes Wildschwein im Wald sehe?

Man sollte sich generell von Wildschweinen fernhalten. An dem Virus erkrankte Tiere zeigen teils eine verringerte Fluchtbereitschaft oder andere Auffälligkeiten wie Desorientierung. Auch Wildschwein-Kadaver können noch infiziert sein.

Auffälligkeiten können beim Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerium gemeldet werden:

  • Telefon: 0201 / 71 44 88
  • E-Mail: nbz@lanuv.nrw.de

Unsere Quellen:

  • Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat
  • Nachrichtenagentur dpa
  • WDR-Reporter vor Ort im Kreis Olpe