
Nordrhein-Westfalen Gibt es einen Hitze-Sommer 2025? Das sagen Experten
Laut mehrerer Medien erwartet uns dieses Jahr ein "Jahrhundert-" oder "Höllensommer". Doch wie seriös sind solche Prognosen?
Laut des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war das Frühjahr 2025 nicht nur deutlich zu warm, sondern auch eines der trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch der Sommer könnte laut verschiedenen Klimamodellen extrem heiß werden.
Keine eindeutige Prognose für sogenannten "Höllensommer"
Erwartet uns also - wie mehrere Medien berichten - ein "Jahrhundert-" oder sogar ein "Höllensommer"? Der Deutsche Wetterdienst reagiert eindeutig auf solche Schlagwörter: "Aktuell gibt es keine seriösen Prognosen darüber, ob wir einen neuen Hitzesommer erleben werden oder nicht!" Allerdings:
In Zeiten des voranschreitenden Klimawandels ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass der Sommer 2025 gegenüber dem langjährigen Klimamittel zu warm ausfallen wird.
Deutscher Wetterdienst (DWD)
So wird das Wetter ermittelt
Dienste wie der DWD oder das "Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen" berechnen auf experimenteller Basis im Voraus. Das sind also nur Wahrscheinlichkeiten, ob die kommenden Monate eher zu warm, zu kalt, zu trocken oder zu nass ausfallen könnten.
Die Wetterdienste schreiben immer dazu, für wie verlässlich sie die Berechnungen halten. Ihre Grundlage: viele Rechendurchgänge mit verschiedenen Varianten. Liegen die Ergebnisse für bekannte Wettersituationen der Vergangenheit nah am damals real eingetretenen Wetter, ist die Vorhersagequalität gut.
Berechnung mit Meeres- und Sommertemperaturen
Laut Forschern des Max-Planck-Instituts kann man jetzt drei Jahre im Voraus Hitzesommer vorhersagen - und 2025 würde definitiv einer. Die Forscher untersuchten dafür den Zusammenhang zwischen der Meerestemperatur des Atlantiks und den europäischen Sommertemperaturen. Annahme: Man erziele bessere Vorhersagen, wenn man die Atlantiktemperaturen mit einbezieht. Dann läge man mit der Trefferquote über den Modellen, die das nicht tun.
WDR-Meteorologe: Langzeitprognosen ungewiss
Laut des WDR-Meteorologen Jürgen Vogt muss man Langzeitprognosen mit Vorsicht genießen. Zwar gebe es eine große Wahrscheinlichkeit, dass der Sommer 2025 wärmer werde als das langjährige Mittel, aber sicher sagen könne man das noch nicht. "Der DWD macht das sehr seriös", so Vogt. Hier werde durch ein Ampelsystem gekennzeichnet, dass die Vorhersagequalität für die Temperaturen im Sommer eher bescheiden sei.
Auch für die Regenmengen gibt es laut Vogt eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es trockener wird als im langjährigen Mittel. "Aber das ist eine Prognosequalität, die eher niedrig ist." Noch könne niemand seriös ableiten, "dass es ein höllischer und trockener Hitzesommer wird."
Prognose für "Höllensommer" nicht seriös
Dass es 2025 einen Sommer über dem Durchschnitt geben könnte, wäre laut Jürgen Vogt ohnehin keine Überraschung. "Wir hatten gerade den 45. Monat in Folge, der wärmer war als das langjährige Klimamittel", sagt Vogt. Dass es wärmer werde, sei ein schleichender Prozess - mit teils schweren Folgen. Von einem "Höllensommer" könne man dennoch nicht sprechen.
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