
Nordrhein-Westfalen Kreis Kleve: Spinde in Schwimmbädern aufgebrochen - Autos gestohlen
Schon viermal haben Unbekannte in Schwimmbädern im Kreis Kleve reihenweise Spinde aufgebrochen. Sie erbeuteten Wertsachen, Papiere und Autos. Die Polizei spricht von einer neuen Masche.
Der erste Fall ereignete sich am 11. Mai im Klever Sternbuschbad: Während des Sonntagsbetriebs öffneten Diebe in den Umkleiden sieben Spinde. In den nächsten zweieinhalb Wochen folgten ähnliche Taten in Kevelaer, Goch und Bedburg-Hau. Mit erbeuteten Bankkarten gingen die Täter teilweise schon einkaufen, während die Bestohlenen noch im Schwimmbad ihre Bahnen zogen.
Autoschlüssel auf Parkplatz ausprobiert und Wagen gestohlen
"Sowas hatten wir noch nicht – auch nicht im weiteren Umkreis", sagt Stefan Sparberg von der Polizei Kreis Kleve. Und er zählt die Beute auf: "Geld, Führerscheine, Ausweise, Handys – und Autoschlüssel." Deren Fernbedienung probierten die Täter offenbar auf dem jeweiligen Schwimmbadparkplatz so lange aus, bis sie das passende Auto gefunden hatten.
Von jedem Tatort ließen die Unbekannten ein Fahrzeug mitgehen. Ungewöhnlich: Das Auto vom zweiten Schwimmbad ließen sie vor dem dritten Tatort stehen. Und das dritte Auto fand die Polizei vor dem vierten Schwimmbad. Die Wagen eins und vier sind nach wie vor verschwunden.
Wertschließfach nutzen statt Kleiderspind

Sieben dieser Spinde im Klever Sternbuschbad wurden aufgebrochen.
In den betroffenen Bädern hat die Aufbruchserie für Unruhe gesorgt. Das Klever Sternbuschbad ließ sofort zusätzliche Wertschließfächer installieren. Die sind nicht nur stabiler als Kleiderspinde, sondern wurden auch so montiert, dass das Personal sie immer im Blick hat. Der Betreiber sagt, sie werden jetzt stark nachgefragt.
Wir haben unseren Gästen aber immer schon geraten, Wertsachen in die Extra-Schließfächer zu packen,
Stadtwerke-Geschäftsführerin Claudia Dercks
Und auch Stefan Sparberg von der Polizei schließt sich der Empfehlung an. "Einen normalen Spind kriegen Sie mit einem Schraubenzieher aufgehebelt", sagt er. Im Lärm des Badebetriebs gingen die Aufbruchgeräusche wohl unter.
Konkrete Hinweise auf die Täter gibt es bislang nicht – lediglich flüchtige Bescheibungen von Menschen, die während der Taten im jeweiligen Bad waren.
Unsere Quellen:
- WDR-Gespräch mit Stefan Sparberg, Polizei Kreis Kleve
- WDR-Gespräch mit Claudia Dercks, Stadtwerke Kleve