
Nordrhein-Westfalen Polizei-Kontrollen am "Car-Freitag": Bußgelder und Strafanzeigen
Nicht nur die Tuning- und Raser-Szene hatte den "Car-Freitag" fest im Blick. Auch die Polizei hat verstärkt kontrolliert.
Er gilt als Saisonauftakt im Kalender der Tuning-Szene: Am Karfreitag (auch "Car-Freitag" genannt) treffen sich traditionell Tuner und auch Raser in NRW, um zu zeigen, was sie haben - und sei es auch ordentlich PS unter der Haube. Aber auch die Polizei in NRW hat diesen Termin seit Jahren im Kalender und hält mit großangelegten Kontrollen dagegen - am diesjährigen Karfreitag unter dem Motto "Rot für Raser, Poser und illegales Tuning".
"Car-Freitag" 2025 wohl weitgehend ruhig verlaufen
In diesem Jahr ist der "Car-Freitag" im Ruhrgebiet und am Niederrhein weitgehend ruhig verlaufen. Es gab sichergestellte Autos, viele Bußgelder und einige Strafanzeigen wegen illegaler Tuningteile an den Autos - laut Polizei eine nicht unbedingt außergewöhnliche Bilanz. Es gab keinen Ansturm getunter Autos und es wurden auch keine verbotenen Auto-Rennen gemeldet.
Bei Duisburg wurde ein Auto-Fahrer mit 165 Kilometer pro Stunde erwischt - erlaubt war Tempo 70. Im Kreis Lippe bekamen knapp 50 Tuner ein Verwarngeld, weil sie ein Durchfahrverbot missachteten. Im Kreis Warendorf gab es über 80 Verwarngelder und fünf Strafverfahren. Ein Mann musste den Führerschein abgeben, weil er "absolut fahruntüchtig" am Steuer saß, so die Polizei. Grund für die verstärkten Polizeikontrollen war auch, dass die Zahl der Toten durch Autorennen, zuletzt gestiegen war - von drei Toten 2023 auf 15 Menschen im vergangenen Jahr.
Reul: "Klare Regeln, an die sich jeder zu halten hat"
"Wer glaubt, dass es cool ist, sein Fahrzeug tiefer zu legen, kann das gerne machen, so lange es verkehrssicher ist", erklärte NRW-Innminister Herbert Reul (CDU) vorab. "Mir ist wichtig, dass jeder, der im Straßenverkehr unterwegs ist, sicher zuhause ankommt. Dafür haben wir klare Regeln, an die sich jeder zu halten hat."
Karfreitag ist Kontrolltag, denn Sicherheit hat Vorfahrt.
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU)
Zahl der Autorennen deutlich gestiegen
Im vergangenen Jahr schrieb die Polizei NRW nach Angaben des Innenministeriums am "Car-Freitag" insgesamt 2.943 Ordnungswidrigkeitenanzeigen und erhob 4.000 Verwarngelder.
Insgesamt lag die Zahl der verbotenen Autorennen im vergangenen Jahr bei 2.270 - so viele wie noch nie seit 2020. 578 Rennen führten dabei zu Verkehrsunfällen. Auch diese Zahl hat sich in den zurückliegenden Jahren stets gesteigert:
Auch die Zahl der nach Kfz-Rennen getöteten Personen ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. 2024 sind 15 Menschen gestorben, 2023 waren es noch 3. Das Durchschnittsalter der Tatverdächtigen lag nach Polizeiangaben zwischen 25 und 27 Jahren.
Unsere Quellen:
- Pressemitteilung des NRW-Innenministeriums
- WDR-Reporter in Düsseldorf
- Mitteilung der Polizei Polizei Essen / Mülheim an der Ruhr
- Mittelung der Polizei Duisburg
- Mitteilung der Kreispolizeibehörde Unna
- Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberhausen
- Verkehrsunfallbilanz 2024