Nordrhein-Westfalen Prozess um Mord im Drogenmilieu in Gladbeck gestartet
Am Landgericht Essen ist am Freitag der Mordprozess gegen einen 35-Jährigen aus Gladbeck gestartet. Vorgeworfen wird ihm eine eiskalte Hinrichtung im Drogenmilieu.
Ohne jeden Grund soll der 35-jährige Gladbecker im vergangenen September in seiner Gladbecker Wohnung einen Mann erschossen haben. Zum Prozessauftakt am Freitag verweigerte der Angeklagte die Aussage.
Laut Staatsanwaltschaft war das Opfer Drogenhändler, beide sollen über ein Kokaingeschäft verhandelt haben. Sie wurden sich nicht einig, da soll der Angeklagte plötzlich aus einem Nebenraum eine Waffe geholt und sie dem anderen auf die Stirn gesetzt haben.
Schuss in den Kopf
Dann habe er den 49-jährigen Essener aufgefordert, ihm Kokain, Bargeld und sein Mobiltelefon zu geben. Laut Anklage leerte der Mann seine Taschen und legte alles auf den Tisch, doch das half ihm nicht. Unmittelbar darauf soll der Täter ihm in den Kopf geschossen haben.
Danach soll der 35-Jährige die Waffe auf einen Bekannten gerichtet haben, der ebenfalls im Raum war. Der konnte aber fliehen. Offenbar hat dieser Mann später die Polizei alarmiert.
Zwei Mitangeklagte vor Gericht
Als dann die ersten Beamten an der Wohnung ankamen, soll der Angeklagte gerade versucht haben, die Leiche zu beseitigen - gemeinsam mit einem anderen Mann, der jetzt als Gehilfe ebenfalls vor Gericht steht. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der mutmaßliche Todesschütze ihm schon Tage vorher erzählt hat, dass er einen Menschen erschießen werde. Angezeigt habe er das nicht.
Und noch ein dritter Mann muss sich vor Gericht verantworten, ein 62-jähriger Gladbecker. Er soll die Tatwaffe besorgt haben. Laut Anklage brachte er sie am Tatmorgen in die Wohnung und holte sie nach dem tödlichen Schuss auch wieder ab.
Für den Prozess hat das Essener Schwurgericht bis Ende August elf Verhandlungstage angesetzt. Dem Hauptangeklagten droht lebenslange Haft wegen Mordes.
Unsere Quellen:
- Landgericht Essen
