Rehitzke auf Feld in Korschenbroich

Nordrhein-Westfalen Spektakuläre Aufnahmen von neugeborenen Rehkitzen in Korschenbroich

Stand: 21.05.2025 19:25 Uhr

Dem ehrenamtlichen Rehkitzretter Andreas Voß gelangen spektakuläre Aufnahmen von neugeborenen Rehkitzen in Korschenbroich.

Andreas Voß kann es kaum glauben. Erst zuckt es im Wärmebild, als er dann auf der Fernsteuerung seiner Drohne auf Klarsicht umstellt, erlebt er die ersten Gehversuche von zwei neugeborenen Kitzen. "So etwas live mitzuerleben, ist mir noch nicht untergekommen", sagt Voß, "das ist etwas ganz Außergewöhnliches."

Spektakuläre Aufnahmen von neugeborenen Rehkitzen in Korschenbroich

Routineüberprüfung bevor Wiesen gemäht werden

Andreaß Foß hat die Geburt von Rehkitzen mit der Drohne gefilmt

Drohnenpilot Andreas Foß im Einsatz

Seit ein paar Wochen ist Andreas Voß im Einsatz als Kitzretter. Er überfliegt Wiesen und Felder, bevor Landwirte diese mähen. So sucht er nach Ricken oder Rehkitzen im hohen Gras, bevor der Landwirt die Wiese mäht. "Im Jahr retten wir bei uns um die 30 Kitze", beschreibt Voß, "oft finden wir auch nichts."

Diesmal wurde aus dem Routineflug etwas ganz Besonderes. Am Rand der Wiese findet Voß erst eine Ricke im Wärmebild, als er dann näher ran fliegt, liegen zwei Kitze daneben. Sie schauen in Richtung der Drohne, bewegen sich tapsig durch das Gras, beschnuppern einander. Nur eines tun sie trotz der sich drehenden Drohnenrotoren nicht: Weglaufen.

Rund 90.000 Kitze sterben bei der Landbearbeitung

Genau das ist das Problem. In den ersten Wochen nach der Geburt bleiben Kitze an einer Stelle. Selbst wenn ein großer Mäher kommt. 90.000 Kitze sterben nach Angabe der Hegerings jährlich in Deutschland durch Landbearbeitung. "Eine unfassbare Zahl", sagt Ilka Armbrust vom Hegering Korschenbroich. "Deshalb tun wir alles, um diese zu reduzieren".

Ein Team von 32 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern steht den Landwirten zur Verfügung. Diese müssen Wiesen im Frühjahr untersuchen lassen, bevor sie mähen, damit Kitze nicht verletzt oder gar getötet werden. Die Ehrenamtler kommen meist morgens um 5 Uhr, finanziert wird ihre Arbeit durch Spenden.

Landwirt mäht die Wiese vorerst nicht

"Normalerweise tragen wir die Kitze dann in Sicherheit", erklärt Voß, "darauf haben wir diesmal verzichtet, weil die Kitze noch so jung sind." Stattdessen hat der Landwirt eingewilligt, die Wiese vorerst nicht zu mähen, damit sich Ricke und Kitze von den Strapazen erholen können.

Unsere Quellen:

  • Reporter vor Ort
  • Hegering Korschenbroich
  • Drohnenpilot Andreas Voß