
Nordrhein-Westfalen Stolz und Enttäuschung - Arminia nach dem großen Tag
"Arminia Bielefeld ist groß" - darin waren sich alle einig nach dem verlorenen DFB-Pokalfinale in Berlin. Gefeiert wurde und wird trotzdem - in Berlin und am Sonntag in der Heimat.
Joel Grodowski sprach aus was alle dachten nach dem großen DFB-Pokalfinale mit Arminia Bielefeld in Berlin: "Was hier abgegangen ist in den letzten Tagen macht uns echt stolz. Es zeigt: Arminia Bielefeld ist groß. Viel größer, als manche dachten."
Das Abenteuer Pokalfinale in Berlin war vorbei. Aber nur auf dem Rasen des Olympiastadions, wo die Ostwestfalen beim 2:4 gegen den VfB Stuttgart im Grunde auf verlorenem Posten gestanden hatten. Auf den Rängen wurde das unterlegene Team dennoch enthusiastisch gefeiert. Es war wohl nur der Startschuss in eine "After-Pokal-Party", nachdem die Arminia-Gemeinde die Hauptstadt schon vor der Partie gewissermaßen unter ihre Kontrolle gebracht hatte.
"Freude und Stolz werden überwiegen"
"Natürlich sind wir jetzt erstmal enttäuscht und traurig. Wir sind Profis und hatten ein Finale erreicht. Natürlich wollten wir das gewinnen", sagte der 27-jährige Angreifer.
Unter dem Strich aber überwog dann doch der Stolz auf das Erreichte: "Wir haben den Aufstieg in die 2. Liga geschafft und waren hier in Berlin. Wenn gleich die Feier losgeht, wird die Freude über das Erreichte überwiegen", so Grodowski.
Autokorso von der Alm in die Innenstadt
Das wird auch bei den Fans nicht anders sein, wenn die Mannschaft am Sonntag nach der Rückkehr aus Berlin in einem Autokoros von der Alm in die Innenstadt fahren wird. Geschätzte 100.000 Fans waren nach Berlin gereist, in Bielefeld hatten sich Zehntausende zum Rudelgucken bei strömendem Regen auf dem Jahnplatz versammelt.
Sie alle werden sicherlich wieder dabei sein, wenn die Mannschat in der Heimat gefeiert wird. Im Korso geht es von der Alm zum offiziellen Empfang im Rathaus.
"Es war einmalig"
Genügend Grund dazu sieht auch Arminia-Trainer Mitch Kniat. Der war einfach nur beeindruckt vom großen Finale der Bielefelder Pokalreise. "Was die Fans, was ganz Bielefeld, hier in Berlin abgerissen hat, war wirklich einmalig", sagte der 39-Jährige nach dem Endspiel.
Kniat sprach von Enttäuschung über den verpassten Titel-Coup, konnte aber auch schon wieder lächeln. "Wir kommen gerne wieder - aber ich glaube, davor stehen noch ein paar Spiele, die wir gewinnen müssen", sagte er.
"Die Reise war extrem geil"
Er und die Mannschaft versammelten sich nach der Partie vor den Bielefelder Fans. Minutenlang sangen und klatschten die Anhänger, drückten ihre Anerkennung für eine außergewöhnliche Saison aus. "Die Fans haben nochmal gesagt, wie stolz sie auf uns sind. Die Reise war extrem geil - das waren ihre Worte", schilderte Kniat.
In der Tat: Arminia Bielefeld kann auf eine Saison mit vielen Höhen zurückblicken. Da wäre einmal die Rückkehr in die 2. Bundesliga verbunden mit der Drittliga-Meisterschaft und der außergewöhnliche Pokal-Lauf. Siege gegen Hannover 96, Union Berlin, SC Freiburg, Werder Bremen und sogar gegen den zu diesem Zeitpunkt noch amtierenden Deutschen Meister Bayer Leverkusen.
Finale um den Westfalenpokal am Donnerstag
Nachdem der Traditionsverein den fatalen Absturz in die Viertklassigkeit in der Vorsaison gerade noch abgewendet hatte, kehrt er nun nach bewegten Jahren in die 2. Bundesliga zurück. Und für die sieht Kniat sein Team gewappnet. "Wir geben nie auf, das ist der Charakter dieser Mannschaft", erklärte er. Zuvor steht aber noch das Finale des Westfalenpokals am Donnerstag gegen die Sportfreunde Lotte an. Wenigstens dort wollen Kniat und Co. am Ende die Trophäe auch in der Hand halten.