Bauunternehmer und Vertreterinnen der Hospiz-Stiftung schauen auf der Baustelle hoch zum Kran

Nordrhein-Westfalen Wegen Kabelklau: Neubau von Dortmunder Kinderhospiz dauert länger

Stand: 06.06.2025 11:02 Uhr

Auf einer Baustelle im Dortmunder Westen haben Unbekannte wichtige Kabel geklaut. Der Hospiz-Neubau wird so wohl später fertig.

Von Daniel Schmitz

An der Stadtgrenze zu Castrop-Rauxel baut die Elisabeth Grümer Hospiz-Stiftung seit einem Dreivierteljahr ein neues Kinderhospiz. Mit Familien, die ihre schwerstkranken Kinder dort unterbringen möchten, steht die Stiftung bereits in Kontakt. Ob das neue Gebäude aber, so wie ursprünglich geplant, bis August fertig wird, ist nicht klar. Unbekannte haben Kabel durchgeschnitten und geklaut, deshalb funktioniert jetzt der Baukran nicht mehr.

Hospizleiterin Marlena Pöhls auf dem Flur des Hospizgebäudes für Erwachsene

Marlena Pöhls leitet das nebenan liegende Hospiz für Erwachsene im Dortmunder Westen.

Wegen Kabelklau: Neubau von Dortmunder Kinderhospiz dauert länger

"Das hat uns bei der Stiftung, das hat mich ganz persönlich sehr wütend gemacht", erzählt Marlena Pöhls, die das Hospiz für Erwachsene leitet, das direkt nebenan liegt. Auf der Baustelle entsteht jetzt ein Haus mit neun zusätzlichen Betten für Kinder und Jugendliche. Um sie und ihre Angehörigen sollen sich ein Pflegeteam und viele ehrenamtliche Helfer kümmern.

Kabeldiebe sind auf 25 Meter hohen Kran geklettert

Auf der Baustelle sind die Kabeldiebe sogar auf den 25 Meter hohen Kran geklettert, um Kabel durchzuschneiden, erklärt Norman Hansen. Er ist Geschäftsführer des zuständigen Bauunternehmens. "Ich weiß gar nicht, ob ich diese dicken Kabel mit einer Hand durchschneiden könnte", sagt Hansen. "Und was passiert, wenn diese Kletteraktion in die Hose geht? Ich glaube, dann sind die Lichter aus."

Durchgeschnittene Kabel in der Steuereinheit des Baukrans

Auch in der Steuereinheit des Krans haben die Unbekannten einige Kabel durchgeschnitten.

Die Kabel waren wohl rund 300 Euro wert. Der finanzielle Schaden fürs Bauunternehmen liegt dagegen im fünfstelligen Bereich. Hansen: "Schlimm ist das für die Kinder. Alle sind engagiert, das Projekt nach vorne zu treiben. Und dann kommen solche Idioten, die für ein paar Kabel so einen Schaden anrichten."

Richtfest doch nicht im August?

Auf der Baustelle im Dortmunder Westen soll es trotzdem so schnell wie möglich weitergehen. Bis der dringend benötigte Kran wieder funktioniert, könnte es aber drei Wochen dauern. Ob die Hospiz-Stiftung schon im August zum Richtfest einladen kann, ist deshalb unklar.

Unser Quellen:

  • Elisabeth Grümer Hospiz-Stiftung
  • Bauunternehmen Anton Bikowski Oer-Erkenschwick
  • WDR-Reporter vor Ort