1985 - Smogalarm im Ruhrgebiet (Archivbild). Auch in RLP war die Luft damals deutlich schlechter als heute.

Rheinland-Pfalz 40 Jahre nach dem Smogalarm - so ist die Luftqualität heute

Stand: 18.01.2025 04:01 Uhr

Vor 40 Jahren gab es den einzigen Smogalarm in Deutschland - im Ruhrgebiet. Auch in Rheinland-Pfalz war die Luft schlecht. Seitdem hat sich viel gebessert, es ginge aber noch mehr.

1985 herrschte im Ruhrgebiet im wahrsten Sinne des Wortes dicke Luft. "Achtung, Achtung hier spricht die Polizei, Smogalarm in Bottrop", schallte es aus den Lautsprechern.

Viele Städte waren im Ausnahmezustand - die Straßen menschen- und autoleer, die Fabriken auf Stillstand. Für den ersten und einzigen deutschen Smogalarm waren damals hohe Konzentrationen von Schwefeldioxid und Feinstaub verantwortlich, Gase aus Industrie und Verkehr.

Schlechte Luft damals auch in Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz gab es zwar keinen Smogalarm. Doch auch hier war die Luft damals deutlich schlechter als heute. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Werte für Feinstaub, Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid und Ozon verbessert.

Das liegt auch daran, dass die Städte gegengesteuert haben: Mainz hat in eine neue emissionsärmere Bus-Flotte investiert und auf vielen Routen Tempo 30 eingeführt. Zudem wurde die Ampel-Taktung verändert, sodass weniger Schadstoffe beim Stop and Go in der Stadt bleiben.

WHO empfiehlt Maßnahmen für bessere Luft

Bei einigen Schadstoffen liegt Deutschland aber immer noch über den Werten, die die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt. Gerade die Werte für Ultrafeinstaub, der durch Reifenabrieb entsteht, liegen teilweise das Fünffache über den Empfehlungen der WHO.

Forschende sagen, diese empfohlenen Grenzwerte seien zwar sportlich - sie zu erreichen, sei aber nicht unmöglich. Mainz könne das gut schaffen. Grundlage dafür: Die EU müsse ihre Grenzwerte gemäß den WHO-Empfehlungen überarbeiten.

Weniger Autos und andere Bäume für RLP

Die naheliegendste Lösung wäre es laut WHO, die Mobilitätswende in den Städten weiter zu fördern. Denn je weniger Autos da unterwegs seien, desto weniger Reifenabrieb - und damit Feinstaub - entstehe. Das bedeutet, dass so weniger Abgase in der Stadt blieben.

Außerdem könnte es helfen, in Zukunft Stadtbäume zu pflanzen, die mit der Klimaerhitzung gut klarkommen. In Mainz hat man herausgefunden, dass die Platanen an der viel befahrenen Rheinallee unter Trockenstress vermehrt einen bestimmten Vorläuferstoff des Reizgases Ozon ausstoßen. Es gibt laut Forschenden durchaus Baumarten, die nicht nur besser mit der Klimaerhitzung klarkommen, sondern generell weniger dieser organischen Verbindungen ausstoßen - beispielsweise Ginkgo.

Smart Citys sollen beim Umweltschutz helfen

Ein weiterer Ansatz, der immer wieder genannt wird, um die Luft zu verbessern: eine sogenannte Smart City. Bedeutet: Die Stadt investiert in gute Messtechnik und Vernetzung, um dann gezielt die Bürger und Bürgerinnen darüber zu informieren, wenn die Luftverschmutzung eine gesundheitsgefährdende Grenze überschreitet. Die Menschen könnten diesen Ort dann bewusst meiden.

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