Rheinland-Pfalz Die Grippewelle hat begonnen - auch in Rheinland-Pfalz
Fieber, Schüttelfrost, Schnupfen: Auch in Rheinland-Pfalz hat die Grippe schon einige erwischt. Die Zahl der Nachweise steigt an.
Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA) formulierte es in einer Pressemeldung am Donnerstag noch vorsichtig: Die aktuellen Zahlen zu Infektionen legten "nahe, dass die Grippewelle in Rheinland-Pfalz bereits begonnen hat".
Akute Atemwegsinfektionen seien schnell angestiegen, teilte das Amt weiter mit. In der Kalenderwoche 3 (9. - 15. Januar) habe es 585 nachgewiesene neue Fälle von Infektionen mit Influenza A- und B-Viren in Rheinland-Pfalz gegeben - deutlich mehr als in der KW 2 (424) und der KW 1 (180).
Auch der Hausärztinnen- und Hausärzteverband Rheinland-Pfalz sieht einen deutlichen Anstieg bei Atemwegserkrankungen. Die Praxen der Ärztinnen und Ärzte seien voll, sagte Verbandssprecher Christoph Rohde auf SWR-Nachfrage.
RKI sieht Erkrankungen in allen Altersgruppen
Deutschlandweit habe die Grippewelle bereits am 30. Dezember begonnen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwoch mitteilte. In der Saison 2023/2024 war die Grippewelle schon Mitte Dezember und damit etwas früher gestartet.
"Influenzaerkrankungen werden in allen Altersgruppen verzeichnet", heißt es im aktuellen RKI-Bericht. In den kommenden Wochen und Monaten sei es relativ wahrscheinlich, mit Influenza-Viren in Kontakt zu kommen.
RKI empfiehlt auch jetzt noch Grippeimpfung
Wie stark die Grippewelle in dieser Saison ausfallen wird, können auch Fachleute nicht vorhersagen. "Es gibt längere und kürzere Grippewellen", sagte Susanne Glasmacher vom RKI dem SWR. "Das muss man nehmen, wie es kommt."
In manchen Jahren sei es Anfang des Frühjahrs zu einer zweiten Grippewelle gekommen - beispielsweise im März 2023, so das RKI. Daher lohne es sich auch noch zu Beginn oder während der Grippesaison, eine Grippeimpfung nachzuholen. Diese wird eigentlich im Zeitraum zwischen Mitte Oktober und Dezember empfohlen, da es bis zu zwei Wochen dauert, bis der Körper die komplette Schutzwirkung aufgebaut hat.
Impfung schützt vor schwerem Verlauf
Eine Grippeimpfung biete allerdings keinen hundertprozentigen Schutz, sagte SWR-Wissenschaftsreporterin Veronika Simon. Es komme immer auf den jeweiligen Impfstoff an. Normalerweise liege die Wirksamkeit bei Erwachsenen bei rund 40 Prozent.
"Aber man darf auch nicht vergessen: So eine Impfung schützt auch davor, schwer zu erkranken", betonte Simon. Und das könne entscheidend sein - vor allem bei älteren Menschen und solchen mit Vorerkrankungen.