DRK Krankenhaus Hachenburg

Rheinland-Pfalz Krankenhäuser Selters, Dierdorf und Hachenburg werden zu "Westerwaldklinikum"

Stand: 28.05.2025 18:07 Uhr

Die Zukunft des Hachenburger Krankenhauses ist gesichert. Es wird Teil des Verbundkrankenhauses Dierdorf/Selters. Eine zentrale Klinik in Müschenbach wird es nicht mehr geben.

Von Sarah Mauer

Die Pläne für ein zentrales Krankenhaus in Müschenbach im Westerwald sind vom Tisch. Das hat Gesundheitsminister Hoch am Mittwoch auf einer Pressekonferenz dem SWR bestätigt. Stattdessen wird das insolvente DRK-Krankenhaus Hachenburg ab Juni von der Evangelisches Krankenhaus Dierdorf/ Selters gGmbH übernommen. Der Zusammenschluss der drei Standorte soll künftig unter dem Namen "Evangelisches Westerwaldklinikum" geführt werden. Damit will der Träger die Verbundenheit der Krankenhäuser unterstreichen.

Ab dem 1. Juni übernimmt die Evangelisches Krankenhaus Dierdorf/ Selters gGmbH das insolvente Krankenhaus in Hachenburg. Bei einer Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Clemens Hoch hat sich der neue Träger vorgestellt.

Ab dem 1. Juni übernimmt die Evangelisches Krankenhaus Dierdorf/ Selters gGmbH das insolvente Krankenhaus in Hachenburg. Bei einer Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Clemens Hoch hat sich der neue Träger vorgestellt.

Das neue Evangelischen Westerwaldklinikum mit seinen 367 Betten sei eine gute Alternative zu dem ursprünglichen Plan eines zentralen Krankenhauses in Müschenbach, sagt Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) in Hachenburg: "Das Verbundkrankenhaus bringt schon eine gute Spezialisierung und auch die beste Versorgung in den Grundfeldern." Auch was die Entfernung zum nächsten Krankenhaus beträfe, mache das für die Menschen in der Region kaum einen Unterschied.

Neuer Träger will 20 Millionen Euro investieren

Um das Hachenburger Krankenhaus zukunftsfähig aufzustellen, will der neue Träger rund 20 Millionen Euro in den Standort investieren. Unter anderem soll die Radiologie ertüchtigt und neu gebaut werden, sagt der Geschäftsführer des Verbundkrankenhauses, Guido Wernert. Auch Notaufnahme und Intensivstation sollen demnach erweitert werden. Dazu komme eine geriatrische Station neu hinzu, so Wernert weiter.

Auch ein Praxiszentrum für die ambulante Versorgung sei Teil der Planungen. Welche Fachrichtungen dort vertreten sein werden, dazu macht Guido Wernert noch keine konkreten Angaben. Es sei aber denkbar, dass es in Zukunft auch ein Angebot für die kinderärztliche Versorgung geben könne. Er wolle aber zu diesem Zeitpunkt noch keine Versprechungen machen.

Westerwaldkreis ist zufrieden mit der schnellen Übernahme

Achim Schwickert, der CDU-Landrat des Westerwaldkreises, lobt die gute Zusammenarbeit zwischen dem neuen Krankenhausträger, der Landesregierung und dem Westerwaldkreis. Dadurch sei die schnelle Übernahme überhaupt erst möglich gewesen. Erst im Dezember hatte der bisherige Träger, die DRK Trägergesellschaft Süd-West, wieder Insolvenz anmelden müssen. Danach war zunächst nicht klar, wie es mit dem Hachenburger Krankenhaus weitergehen würde.

Das sei besonders für die Angestellten sehr belastend gewesen, sagt Jürgen Ecker, der kaufmännische Direktor des DRK-Krankenhauses. Trotzdem hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit dem ersten Insolvenzverfahren im Sommer 2023 eine hohe Leistungsbereitschaft gezeigt. Daher freue er sich, dass die Unsicherheit für sie nun ein Ende habe.

Sendung am Mi., 28.5.2025 14:00 Uhr, SWR4 am Nachmittag, SWR4

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