Rheinland-Pfalz Baden-Württemberg So viel Geld erhalten Parteien gerade durch Spenden
Spenden sind eine wichtige Geldquelle für Parteien. Wer aktuell am meisten kassiert, wer die Großspender sind und was Spenden für die Parteien bedeuten.
Die Zahlen in diesem Artikel werden täglich aktualisiert. Er liefert damit den aktuellen Stand der Parteispenden und Antworten auf folgende Fragen:
Wie viel Geld wurde bisher im laufenden Jahr gespendet?
Im Jahr 2025 sind bisher Großspenden in Höhe von 3.387.500 Euro eingegangen. Das waren 28 Spenden. Zuletzt hat die Partei CSU am 15.01.2025 100.000 Euro bekommen. Absender war Futrue GmbH.
Vor Bundestagswahlen wird besonders viel gespendet. Das zeigt eine Analyse aller Spenden über 10.000 Euro von 2002 bis 2022. Die Daten hat die Initiative Lobbycontrol aufbereitet. Die Summe der Spenden ist bei fast allen Parteien in den Wahljahren deutlich höher als in anderen Jahren.
Welche Partei bekommt am meisten Großspenden?
Seit März 2024 müssen Parteien Großspenden ab einer Höhe von 35.000 Euro offenlegen. Seitdem flossen mit 6.543.005 Euro die meisten Spenden an die Partei CDU. Darauf folgen die Partei BSW und die Partei FDP.
Wer sind die Großspender?
Die größte Spende seit März 2024 kassierte die Partei BSW. Thomas Stanger unterstützte die Partei mit einem Betrag von 4.090.000 Euro. Die Spende ist eine der größten in der Geschichte der Bundesrepublik. In einem ZDF-Bericht heißt es, er und seine Ehefrau wollten eine Partei unterstützen, die sich gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und für Frieden einsetze. Das Geld dafür habe Stanger als Mitgründer und Teilhaber einer Firma für Lichttechnik für Veranstaltungen verdient.
An Parteien spenden dürfen Privatpersonen, sogenannte natürliche Personen, aber auch Unternehmen, Verbände und Vereine, die rechtlich als juristische Personen bezeichnet werden. Es ist von Partei zu Partei unterschiedlich, woher die meisten Spenden kommen.
Private Geldgeber stellten zuletzt fast den gesamten Spendentopf der Linken. Nur 0,2 Prozent der Spendengelder kamen von Unternehmen, Verbänden und anderen. Anders bei der CSU. Dort füllten juristische Personen etwa 40 Prozent des Spendentopfes.
Nicht jeder darf an Parteien spenden. Ausgenommen sind im Parteiengesetz unter anderem öffentlich-rechtliche Körperschaften (etwa Gemeinden, Landkreise und Bundesländer), Parlamentsfraktionen, parteinahe Stiftungen, gemeinnützige Einrichtungen, Berufsverbände und Unternehmen, die zu über einem Viertel der öffentlichen Hand gehören, wie etwa die Deutsche Bahn.
Wie viel darf höchstens gespendet werden?
In Deutschland gibt es im Vergleich zu vielen anderen EU-Ländern keine Obergrenze für Parteispenden. Bei Spenden ab 500 Euro muss die Partei, die das Geld angenommen hat, die Herkunft veröffentlichen. Der Absender darf laut Parteiengesetz nicht anonym bleiben.
Wie wichtig sind Spenden für Parteien?
Parteispenden sind eine der Geldquellen politischer Parteien. Neben Spenden finanzieren sie sich durch staatliche Mittel, Mandatsträger- und Mitgliedsbeiträge und Einnahmen aus unternehmerischer Tätigkeit.
Welchen Anteil die Parteispenden am Gesamteinkommen haben, ist von Partei zu Partei sehr unterschiedlich. Während sich die FDP zu 28 Prozent aus Spenden finanziert, sind es bei der SPD lediglich acht Prozent.
Wie transparent sind Parteispenden?
Deutschland ist bei Parteispenden das intransparenteste Land Europas. Das zeigt eine Untersuchung einer internationalen Recherchekooperation. Beteiligt waren unter anderem ZDF Frontal, Lobbycontrol und das Investigativmedium Follow The Money. Demnach blieb in Deutschland 2022 der Ursprung von rund 100 Millionen Euro aus Spenden und Mandatsbeiträgen unbekannt. Europaweit ist das die höchste Summe. Darauf folgen Frankreich und die Niederlande mit je knapp 50 Millionen Euro.
Die Autoren erklären: Wer über ein Jahr weniger als 10.000 Euro an eine Partei spende, könne in Deutschland anonym bleiben. Außerdem gehöre Deutschland zu den wenigen EU-Ländern ohne Obergrenze für Parteispenden. Im Vergleich seien die Spenden hierzulande deshalb sehr hoch.