
Saarland Für seine Aufstiegsträume muss der 1. FC Saarbrücken jetzt konstant abliefern
Der 1. FC Saarbrücken belegt aktuell den Relegationsplatz – obwohl er bei vielen Spielen nicht über ein Unentschieden hinaus kam. Ein Grund dafür ist auch die Schwäche der Konkurrenz. Doch darauf kann und sollte sich der FCS nicht verlassen, wenn er endlich aufsteigen will. Einfach werden die kommenden Spiele aber nicht.
Ein Sieg aus sechs Spielen – für einen Aufstiegsaspiranten eine durchwachsene bis magere Bilanz. Und doch hat der 1. FC Saarbrücken noch allen Grund zu hoffen. Denn bis auf Bielefeld hat auch die Konkurrenz jüngst Federn gelassen. Und so kommt es vor allem auf den Ostersonntag an: Gewinnen die Blau-Schwarzen das Verfolgerduell gegen den aktuellen Spitzenreiter Dynamo Dresden, könnte sogar noch ein direkter Aufstiegsplatz drin sein.
Sieg gegen Dresden wichtig für den FCS
Derzeit rangiert der FCS mit 56 Punkten auf dem Relegationsplatz, dicht gefolgt von Energie Cottbus (55 Punkte). Drei Zähler mehr auf dem Konto hat Arminia Bielefeld, diesjähriger DFB-Pokal-Finalist. Dresden führt mit 60 Punkten die Tabelle an. Bielefeld und Dresden müssen dabei noch gegeneinander ran. Chancen zumindest auf den Relegationsplatz haben aber auch der FC Ingolstadt, Hansa Rostock (beide jeweils 51 Punkte) und Viktoria Köln (50 Punkte).
Es ist also ein enges Rennen in einer Liga, in der kein Team, das um den Aufstieg spielt, konstante Leistungen auf den Platz bringt – wovon der seinerseits unbeständige FCS gerade die letzten beiden Spieltage profitieren konnte. Jetzt aber sollten Siege her. Und das ist vor allem mit Blick auf den kommenden Spieltag keine leichte Aufgabe. Denn Dresden wird Punkte wiedergutmachen und seinen Abstand zum Tabellenzweiten Bielefeld ausbauen wollen.
Doch auch gegen Rot-Weiss Essen muss der FCS noch bestehen. Das Auswärtsspiel am 26. April ist für einige Teile der Mannschaft gleichzeitig ein Wiedersehen mit Ex-Trainer Uwe Koschinat, der sein neues Team gut eingestellt hat – Essen hat seine letzten drei Spiele allesamt gewonnen, auch Cottbus unterlag Koschinats Elf zuletzt mit 0:1. In der Rückrunden-Tabelle liegt RW Essen sogar auf Platz 1.
Weitere Unentschieden zu wenig
Ebenfalls kein Selbstläufer ist die Partie gegen den SC Verl, der mit 49 Punkten Tabellenplatz acht belegt. In der Hinrunde kam der FCS bei Verl nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Den letzten Sieg gegen Verl feierten die Blau-Schwarzen im August 2023. Am zweitletzten Spieltag, den 10. Mai, gastieren die Saarbrücker dann beim aktuell Tabellenelften Alemannia Aachen. Auch gegen Aachen musste sich der FCS im Dezember 2024 mit einem 1:1-Remis begnügen.
Klar für die Aufstiegsträume ist: Dieses Mal muss für das Team von Trainer und Manager Rüdiger Ziehl mehr drin sein. Das gilt auch für das letzte Spiel am 17. Mai. Gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund könnte der FCS den direkten Aufstieg oder wenigstens den Relegationsplatz vor heimischer Kulisse festmachen – wenn es bis hierhin gut gelaufen ist. Doch auch gegen die jungen Dortmunder gab es beim Hinspiel im Dezember nur einen Punkt für den FCS.
FCS muss sich auf sich selbst fokussieren
Dass der BVB II nicht zu unterschätzen ist, hat die Mannschaft am letzten Spieltag gezeigt: Sie wies Cottbus mit einem 4:1-Sieg in die Schranken. Im Anschluss der Partie sagte Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz bei "Magenta Sport", es sei verwunderlich, dass sein Team trotz seiner jüngsten Punkteausbeute (sieben Punkte aus neun Spielen) immer noch eine Chance auf den Aufstieg habe. Ähnliches könnte auch Ziehl sagen.
Auf Patzer der anderen sollten sich die Mannschaften, die in die 2. Bundesliga wollen, aber nicht mehr verlassen – und sich stattdessen auf ihre eigene Leistung fokussieren. Das gilt vor allem für den 1. FC Saarbrücken, dessen ungeduldige Fans den Aufstieg schon lange fordern. Sie bemängeln vor allem die Chancenverwertung des FCS: So erarbeiten sich die "Molschder" zwar immer wieder Torchancen. Im Netz landet der Ball am Ende aber selten – in den letzten sechs Liga-Spielen nur fünf Mal.
Das schlägt sich auch im Torverhältnis nieder. Von allen Mannschaften, die oben mitspielen, hat der FCS die wenigsten Tore gemacht. Auf den letzten Metern sollte der FCS also seine Chancen besser nutzen und sich vor allem keine Unentschieden oder gar Niederlagen mehr leisten. Dann gelingt der Aufstieg diese Saison vielleicht wirklich endlich.
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